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Warum das ZDA Freiwillige sucht?
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 24.04.2019. Bild: Keystone
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Abstimmungs-Analysen «In den Gemeinden ist man am Puls der Demokratie»

Wie hat eine bestimmte Gemeinde über ein Thema abgestimmt? Lag sie damit im Trend anderer Gemeinden oder war es ein Ausreisser? Diese Fragen will das Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) beantworten können. Dazu braucht es einen grossen Datensatz. Diese Daten sollen nun um kommunale Abstimmungsresultate ergänzt werden. Mitverantwortlich für dieses Projekt am ZDA ist Irina Lehner. Es geht um sogenannte «Citizen Science» - Bürgerwissenschaft.

Irina Lehner

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Irina Lehner arbeitet seit 2017 als wissenschaftliche Assistentin für das Zentrum für Demokratie in Aarau (ZDA). Am ZDA forschen 40 bis 45 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Gebieten an Fragen rund um die Demokratie. Finanziert wird es durch die Universität Zürich, die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), den Kanton Aargau und die Stadt Aarau.

SRF News: Das ZDA hat Inserate in Zeitungen publiziert: «Forschen Sie mit uns!» ist zu lesen. Sie suchen Freiwillige, die kommunale Abstimmungsresultate eintragen. Um was geht es dabei genau?

Irina Lehner: Es steht im Zusammenhang mit einem viel grösseren Projekt, das wir bereits seit Jahren betreiben. In dieser Online-Datenbank sammeln wir Abstimmungsresultate aus der Schweiz, aus Europa und der ganzen Welt.

Im aktuellen Projekt geht es nun konkret um Abstimmungsresultate aus dem Aargau.

Genau. Bis jetzt haben wir aus der Schweiz nur eidgenössische und kantonale Abstimmungen erfasst, zurück bis ins Jahr 1970. Auf Gemeindeebene fehlen uns aber sämtliche Resultate. Es ist für uns also spannend, dort auch Daten zu erheben – am Puls der Demokratie bei den Gemeinden.

Das heisst, es geht um vergangene Abstimmungen, zu denen nun die Resultate gesucht werden müssen?

Es geht um vergangene aber natürlich auch um laufende und künftige Abstimmungen. Am wichtigsten ist, dass die aktuellen Resultate erfasst sind. Wir würden aber auch gerne bis 1970 zurück schauen, um damit auch Veränderungen über die Zeit hinweg aufzeigen zu können.

Was geschieht denn mit diesen Daten? Wie werden sie ausgewertet?

Konkret erfassen wir die Zahlen: Ja- und Nein-Stimmen, Stimmbeteiligung. Wir werten diese aber auch thematisch aus. Ein wichtiger Teil ist auch, dass die auf Englisch übersetzt werden. So stehen die Daten dann Forschern aus der ganzen Welt zur Verfügung, aber auch für die Medien, Studierende oder andere Interessierte.

Was verspricht man sich denn von Auswertungen der Gemeinderesultate aus dem Aargau?

Wir versprechen uns sehr viel davon. Forschungsfragen könnten zum Beispiel brennende Alltagsfragen der Bevölkerung sein. Diese zeigen sich auf Gemeindeebene besonders, weil dieser Bereich den grössten Einfluss auf das Leben der Menschen hat. Auch kann man etwa die Stimmbeteiligung in den Gemeinden mit den kantonalen und eidgenössischen Zahlen vergleichen. Man kann schauen, wie sich die Höhe der Unterschriftenhürde auswirkt, dass Referenden ergriffen werden. Es gibt viele Fragen, die man beantworten kann.

Wer kann sich nun beim ZDA melden, um Abstimmungsresultate in die Datenbank einzutragen?

Wir beginnen im Kanton Aargau mit seinen 211 Gemeinden. Auch aus dem Kanton Solothurn haben sich bereits Freiwillige gemeldet. Geplant ist, dass diese Personen mit Resultaten aus ihrer Wohngemeinde starten. Dazu gehört unter Umständen auch die Recherche im Gemeindearchiv mit alten Abstimmungsbüchlein oder Resultaten. Anschliessend kann das Gebiet beliebig ausgeweitet werden. Das Ziel ist, dass schliesslich Gemeinden aus der ganzen Schweiz erfasst sind.

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