- Im Aargau wurden erstmals Stimmbürgerinnen und Stimmbürger befragt, wie sie sich zu einer Abstimmungsvorlage informiert und entschieden haben.
- Es geht um den Urnengang vom 23. September zu einer kantonalen Vorlage, der Millionärssteuer-Initiative. Diese wurde abgelehnt.
- Das Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) führte die Befragungen durch. Sie wurde finanziell durch den Kanton unterstützt.
- Nun sind die Resultate da. Sie zeigen, dass sich die meisten per Abstimmungsbüchlein informieren und dass die Jungen sich unterdurchschnittlich an der Abstimmung beteiligt haben.
Das Zentrum für Demokratie fragte im Auftrag des Kantons, wie sich die Stimmbürger informiert haben. Rund 86 Prozent haben die Broschüre des Kantons genutzt. Soziale Medien wie Facebook und Twitter machten nur 7 Prozent aus. 43 Prozent hörten Radiosendungen. 52 Prozent informierten sich via Tageszeitungen.
Die Befragung zeigt auch: «Die Beteiligung an diesem Urnengang war unterdurchschnittlich. Das Thema hat nicht besonders mobilisiert», schreibt das Zentrum für Demokratie in seiner Analyse. Kantonale Abstimmungen würden weniger heftig ausgetragen als nationale, sagt Thomas Milic vom Zentrum für Demokratie.
Wenige Junge stimmten ab
Zudem gingen die Jungen kaum an die Urne: «Diejenigen Kreise von Linksaussen, die die Initiative am stärksten unterstützten, darunter viel Junge, haben sich nur unterdurchschnittlich am Urnengang beteiligt». Die meisten sagten in der Umfrage zudem, dass die Entscheidungsfindung einfach war.
Am Schluss wurde die Abstimmung mit einem «erwartungsgemäss klassischen Links-Rechts-Schema» entschieden, wissen die Fachleute vom Zentrum für Demokratie. Eine Mehrheit (55 Prozent) fand, dass der Kanton zwar mehr Steuereinnahmen brauche. Die Initiative schien aber vielen Befragten das falsche Mittel.