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Aargau Solothurn Baden: Ammann-Wahl spannend wie selten

Um das Amt des Stadtammanns von Baden tobt ein Wahlkampf: Sechs Kandidaten reissen sich um das Amt, nur drei haben Chancen: Markus Schneider (CVP), Geri Müller (Team Baden) und Roger Huber (FDP). Nötig ist die Wahl, weil Amtsinhaber Stephan Attiger (FDP) Regierungsrat wird.

Die Kandidaten sind Kopf an Kopf; wie das Rennen ausgeht, ist völlig offen. Die Wahl entscheidet sich höchst wahrscheinlich in einem zweiten Wahlgang. Doch der Reihe nach:

Scharf auf das Amt des Ammanns ist die Partei des jetztigen Amtsinhabers, die FDP. Sie schickt Roger Huber ins Rennen. Er ist seit 9 Jahren im Stadtrat, von Beruf ist er selbstständiger Anwalt. Als Stadtrat steht er dem Ressort Liegenschaften/Anlagen vor, er ist also oberster Chef des Werkhofs.

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Marco Jaggi mit einer Vorschau und Analyse der Stadtammann-Wahl in Baden
03:21 min
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 21 Sekunden.

Roger Huber leistet als Stadtrat einen grossen Einsatz, Anliegen aus der Bevölkerung setzt er schnell um, der Werkhof ist auf Draht. Zu seinen Stärken gehört die ausserordentlich gute Vernetzung in der Stadt. Als Schwäche wird unter anderem sein (zu) grosser Ehrgeiz genannt.

CVP will Ammann-Amt zurückholen

Hubers bürgerlicher Konkurrent ist Markus Schneider. Er tritt für die CVP an. Die Partei will unbedingt wieder den Stadtammann von Baden stellen. Sie hat noch nicht verwunden, dass Stephan Attiger die Nachfolge von Josef Bürge antreten konnte. Bürge war von 1985 bis 2006 Stadtammann von Baden.

Markus Schneider war ursprünglich Turnlehrer, heute ist er Ausbildungsleiter der Firma Securitas. Er leitet als Stadtrat die Abteilung Planung und Bau. Ihm wird attestiert, dass er in seiner Amtszeit – er kam erst vor einem Jahr in den Stadtrat – gut Tritt gefasst hat in diesem Ressort. Er könne gut zuhören und stelle die richtigen Fragen, hört man aus der Abteilung.

Markus Schneider ist ein dossierfester Stadtrat, aber nicht gerade ein mitreissender Politiker. Er gilt als farblos und eher langweilig.

Müller als Nationalrat und Ammann?

Das kann man von Geri Müller, dem Dritten im Bunde der ernsthaften Kandidaten, nicht sagen. Müller ist eine schillernde Figur. Er politisiert für die Grünen als Nationalrat in Bern. Im Plenum ist er dort auch schon maskiert aufgetreten. Und jüngst war er in den Schlagzeilen, als er Vertreter der Hamas im Bundeshaus empfing.

Auf lokaler Ebene polarisiert Müller allerdings viel weniger. Er ist seit 6 Jahren Stadtrat und gleichzeitig auch Vizeammann. Er leitet das Ressort Schule und Bildung und hat sich dort grosse Verdienste erworben. Im Stadtrat gilt er als pragmatisch und dialogbereit, sein «grüner» Einfluss ist in Baden kaum zu spüren.

Geri Müller würde als Nationalrat nicht zurücktreten, wenn er zum Ammann gewählt würde. Das bringt ihm viel Kritik ein. Nur schon Ammann zu sein, sei ein 150-Prozent-Job, wird gesagt. Geri Müller wirft in die Waagschale, gerade der Einfluss in Bern sei auch wichtig für eine Stadt wie Baden. Die direkten Kontakte zu den Chefbeamten aus der Bundesverwaltung seien Gold wert, zum Beispiel beim Thema Verkehr.

Zweiter Wahlgang wahrscheinlich

Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Roger Huber, Markus Schneider und Geri Müller. In Baden rechnet man allgemein damit, dass keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die Hürde von 50 Prozent schafft. Es wird vermutlich einen zweiten Wahlgang geben.

Zieht sich dann einer der bürgerlichen Kandidaten zurück? Hat der linke Geri Müller eine Chance gegen das vereinigte bürgerliche Lager? Oder gibt Geri Müller auf? Im zweiten Wahlgang ist alles möglich.

Exoten ohne Chance

Neben den drei bisherigen Stadträten sind drei weitere Kandidaten im Rennen. Sie haben aber nicht einmal Aussenseiterchancen. Marc Brunner ist ein bekannter Badener Theatermann. Für den Ammann kandidiert er aber als Frau, als Stella Palino. Politischen Rückhalt hat er nicht.

Auch Heinz Blasers Kandidatur dürfte nur eine Anekdote sein. Er ist ein stadtbekanntes Original, immer auf der Gasse unterwegs, häufig in der Beiz vor einem Bier. Und immer hat er einen flotten Spruch auf Lager. Markenzeichen sind seine Hosenträger und sein joviales «Sei gegrüsst!»

Einen höheren Bekanntheitsgrad hat Sander Mallien von der GLP. Er ist Einwohnerrat und bald auch Grossrat. Sein Manko: Er ist noch nicht im Stadtrat. Und direkt das Amt des Ammanns anzupeilen, das wird ihm in Baden als Arroganz angerechnet. Der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen, dass er die Ammann-Kandidatur dazu missbraucht, Werbung für seine Stadtrats-Kandidatur zu machen.

Ersatzwahl spannend

Weil der bisherige Ammann Stephan Attiger aus dem Stadtrat ausscheidet, wird ein Sitz frei in der Stadtregierung, ein freisinniger Sitz. Die FDP möchten diesen Sitz mit Einwohnerrat Peter Courvoisier verteidigen.

Das Team Baden schickt Ruth Müri ins Rennen. In ihr erwächst Courvoisier eine sehr ernsthafte Gegnerin. Sie war 2010/2011 Präsidentin des Einwohnerrates und sie hat in Baden viel Rückhalt von Links bis Mitte-Rechts.

Sander Mallien von der GLP dürfte es auch bei der Ersatzwahl in den Stadtrat schwer haben.

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