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Die Sitze bleiben leer – Car-Unternehmen leiden unter der Corona-Krise.
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 09.03.2020. Bild: Keystone
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Car-Reisen AG SO Fertig Italien, fertig Skiausflug – fast 9 von 10 Fahrten weg

  • Bis zu 90 Prozent der Fahrten seien gestrichen, berichten Car-Unternehmen aus der Region.
  • Vor allem Reisen mit älteren Menschen finden praktisch nicht mehr statt. Für sie sind Cars sonst eigentlich das ideale Transportmittel.
  • Es gibt Reiseunternehmen, die schon Kurzarbeit eingeführt haben.

Viele Anträge auf Kurzarbeit

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  • Die Aargauer Kantonsbehörden sprechen von einem «massiven Anstieg» der Zahl der Gesuche. Innerhalb von sechs Tagen seien 33 Anträge auf Kurzarbeit bewilligt worden. Rund 600 Mitarbeitende seien betroffen, sagte Stephan Nauer, Teamleiter Arbeitslosenversicherung im Amt für Wirtschaft und Arbeit, am Montag vor den Medien in Aarau. Die meisten Gesuche stammten von Firmen aus dem Eventbereich. Zunehmend gebe es auch Gesuche aus der Transportbranche, der Maschinen- und Metallindustrie sowie aus dem Gastrobereich. So würden Generalversammlungen und grosse Hochzeitsveranstaltungen abgesagt.
  • Auch im Kanton Solothurn ist die Anzahl der Gesuche auf Kurzarbeit in die Höhe geschnellt: 23 waren es bis am Montag, davon wurden 9 bereits bewilligt, die restlichen werden noch bearbeitet. 23, das seien aussergewöhnlich viele Gesuche, sagte Jonas Motschi, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Solothurn am Montag. Im Kanton Solothurn ist bis jetzt vor allem die Gastro und die Event-Branche betroffen.

Wo man hinhört in der Branche, es tönt überall gleich. Die Lage sei dramatisch. Ältere Menschen bleiben lieber zu Hause, sie verzichten auf die beliebten Car-Reisen nach Italien oder Deutschland. Studienreisen von Kantonsschulen werden abgesagt, Skitage von Firmen oder Vereinen finden nicht statt, die Berufsschule der Automechaniker fährt nicht an den Automobilsalon in Genf. Und auch Konfirmationsreisen fallen aus.

Der Umsatz bricht weg

Die Reisebranche, insbesondere die Besitzer von Car-Flotten, bekommen die Krise sehr direkt zu spüren. Zum Beispiel die Firma Schneider Reisen und Transport aus Langedorf (SO). Geschäftsführer Patrick Schneider: «Es sind weit über 100'000 Franken Umsatz, die wir jetzt schon eingebüsst haben.» In den letzten vier Wochen seien 90 Prozent der Fahrten gestrichen worden.

Firmenanlässe, Vereinsreisen und natürlich Rundreisen in den Raum Italien werden abgesagt.
Autor: Patrick Schneider Geschäftsführer Schneider Reisen, Langedorf

Dramatisch tönt es auf Anfrage auch beim Car-Unternehmen Gebrüder Merz in Beinwil am See (AG): «Im Moment ist uns etwa die Hälfte des Umsatzes weggefallen. Und ich weiss von Betrieben, wo es noch schlimmer ist», sagt Inhaber und Geschäftsführer Christian Merz. In Zahlen bedeute das einen Umsatzverlust von 15'000 Franken pro Woche.

Kurzarbeit und Ferien zum Überbrücken

Die Firma Schneider Reisen aus Langendorf mit ihren 50 Mitarbeitenden hat schon auf die Krise reagiert. Etliche Chauffeure sind auf Kurzareit. Geschäftsführer Patrick Schneider: «Im Büro haben wir noch Arbeit. Es gibt Nachbearbeitungen, Annullationsrechnungen. Aber auch hier geht es massiv zurück.»

Personal entlassen wollen die befragten Firmen nur im Extremfall. Im Moment bauen sie Überzeiten ab oder schicken ihre Leute in die Ferien. Aber lange könne man so nicht durchhalten, sagen die Car-Betriebe. Ihr Verband verlangt vom Bundesrat einen Nothilfefonds.

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