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Abstimmung über Energiegesetz Deshalb stimmten die AKW-Standorte verschieden

Seit Sonntag ist klar: die Schweiz steigt aus der Atomkraft aus. In den Kantonen Aargau und Solothurn blickte man besonders gespannt auf die Abstimmung, sind hier doch vier von fünf AKW beheimatet. Die Standortbezirke haben die Vorlage denn auch abgelehnt - aber doch stark unterschiedlich gestimmt.

Energiegesetz

Eidg. Vorlage: Energiegesetz (EnG)

  • JA

    58.2%

    1'321'947 Stimmen

  • NEIN

    41.8%

    949'169 Stimmen

Rund 58 Prozent der Schweizer Stimmenden haben am Sonntag das neue Energiegesetz des Bundes gutgeheissen. Das Gesetz, das den Bau neuer AKW nicht mehr zulässt. Das Gesetz, das erneuerbare Energien fördert.

Während der Aargau die Vorlage mit einer Mehrheit von 51,8 Prozent abgelehnt hat, war der Kanton Solothurn mit 50,6 Prozent ganz knapp dafür.

Auffällig sind die Resultate in den Bezirken mit AKW:

  • Zurzibiet im Aargau (AKW Leibstadt, Beznau 1, Beznau 2): Nur gerade knapp 34 Prozent nahmen hier die Vorlage an.
  • Bezirk Olten (AKW Gösgen): 49,7 Prozent der Stimmenden legten hier ein Ja in die Urne.

Stellt sich die Frage: Weshalb wehrte sich das Zurzibiet viel stärker gegen den Atomausstieg als das Niederamt? Beide Regionen haben AKWs, in beiden Regionen hängen viele Arbeitsplätze an der Atomkraft (ungefähr 1000 Arbeitsplätze bieten die drei AKWs im Zurzibiet, rund 500 bietet das AKW Gösgen).

AKW-Turm mit Wolke, davor Häuser.
Legende: Die Anwohner des AKW Gösgen haben das Energiegesetz nur hauchdünn abgelehnt. Keystone
Im Zurzibiet gibt es wenig Alternativen.
Autor: Peter Andres Wirtschaftsforum Zurzibiet

Die Erklärung: Auch Peter Andres, Geschäftsführer des Wirtschaftforums Zurzibiet, hat sich am Tag nach der Abstimmung mit dieser Frage auseinandergesetzt. Er sagt im Gespräch mit SRF:

  • Respekt vor einer Zukunft ohne AKWs ist im Zurzibiet wohl grösser als im Niederamt, wegen der vielen Arbeitsplätze, die mit der Atomkraft verknüpft sind.
  • Gewerbefächer ist im Zurzibiet zwar breit, für die spezialisierten Beschäftigen in den AKWs gibt es aber zu wenig Alternativen in dieser Region.
  • Viele andere kleine Betriebe im Zurzibiet – wie beispielsweise Handwerksbetriebe – profitieren ebenfalls stark von Aufträgen aus den AKWs, ohne diese Aufträge haben sie es schwieriger.
  • Zurzibiet ist eine Randregion, strukturschwach, Niederamt ist zentral gelegen im Mittelland, hier bieten sich den Arbeitnehmenden und dem Gewerbe mehr Alternativen.

Der Plan B der Aargauer: Der Atomausstieg kommt für das Zurzibiet natürlich aber nicht aus heiterem Himmel. Die Region ist schon länger darum bemüht, Alternativen zu finden, um den künftigen Wegfall der AKWs wirtschaftlich zu kompensieren.

Die Region setzt auf eine Zusammenarbeit mit dem Paul Scherrer Institut, dem Park Innovare und dem Hightech Zentrum Aargau. «Wir hoffen, dass diese Institute Firmen in das Zurzibiet locken», sagt Wirtschaftsförderer Peter Andres.

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