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Fischabstiege im Aargau Startschuss für mehrere Projekte

Fischabstiege sollen verhindern, dass Fische in den Turbinen von Wasserkraftwerken enden. Der Aargau macht nun vorwärts.

Fisch im Wasser.
Legende: Fische sollen ohne Hindernisse schwimmen können. Colourbox

Seit heute liegt das Projektgesuch auf: Eine Fischabstiegsanlage für das Kleinwasserkraftwerk KIW in Wildegg. Rund 800'000 Franken soll diese Anlage kosten und künftig verhindern, dass die Fische im Aabach in den Turbinen des Wasserkraftwerks landen und dort mit grosser Wahrscheinlichkeit sterben, zerhackt von den Turbinenschaufeln. Fachleute schätzen, dass in den Rotoren der Wasserkraftwerke in der Schweiz dreimal mehr Fische sterben als Fischer aus dem Wasser ziehen.

Es handelt sich beim Kleinwasserkraftwerk KIW um das unterste Werk im Aabach, daher fällt die Investition eher grösser aus als bei anderen Kraftwerken. Vergleichbare Projekte wird es in den nächsten Jahren noch viele geben.

Angestossen hat dies nämlich das neue eidgenössische Gewässerschutzgesetz aus dem Jahr 2011. Es gibt im Kanton Aargau rund 55 Kraftwerke mit insgesamt 135 Fisch-Hindernissen.

Der Kanton Aargau hat strategisch geplant und die Kraftwerke anhand ihrer Bedeutung für den Gewässerschutz eingeordnet. In dieser Reihenfolge werden die Kraftwerke nun saniert und – falls nötig – mit Fischabstiegen ausgestattet.

Um die Turbine herum

Tabea Kropf von der Sektion Jagd und Fischerei des Umweltdepartementes erklärt das Prinzip von Abstiegshilfen von Fischen. «Grundsätzlich folgen Fische der Strömung. Und diese verläuft in der Regel durch die Turbine.»

Damit die Fische eben nicht mehr durch die Turbine schwimmen – wo viele zerhackt werden – kann man zum Beispiel Horizontal-Rechen installieren, die quer im Wasser stehen und so die Strömung und die Fische umleiten.

Je nach Grösse des Wasserkraftwerks liegen die Kosten für solche baulichen Massnahmen zwischen einigen 10000 bis über einer Million Franken. Dafür aufkommen müssen aber nicht die Betreiber der Wasserkraftwerke, sondern die Stromkonsumenten. Sie zahlen via Netznutzungsgebühren in einen Fonds ein, der die Betreiber der Wasserkraftwerke für ihre Investitionen entschädigt.

Auswirkung auf Stromproduktion?

Der Betrag wird aber erst ausbezahlt, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. Das stelle insbesondere kleine Kraftwerkbetreiber vor Probleme, sagt Martin Bölli vom Verband Swiss Small Hydro. «Zwischen Planung und Bauabschluss können schliesslich mehrere Jahre liegen.» In dieser Zeit muss der Kraftwerkbetreiber das Geld sozusagen vorschiessen.

Die Fischabstiegsanlagen wirken sich laut Bölli unterschiedlich auf die Stromproduktion aus. Förderlich seien sie zwar nie, sie müssten sich aber auch nicht zwingend negativ auswirken.

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