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Aargau Solothurn Grosse Spitex-Fusion um Zofingen geplant

Aus der «engeren Zusammenarbeit» könnte ein veritabler Zusammenschluss werden. Die sechs Spitex-Organisationen Aarburg, Murgenthal, Oftringen, Rothrist, Strengelbach und Zofingen/Mühlethal überlegen sich eine Fusion. Vorbild ist die Spitex im Fricktal.

Bereits jetzt arbeiten die verschiedenen Spitex-Organisationen in der Region Zofingen eng zusammen. So werde je nach Bedarf zum Beispiel Personal unter den verschiedenen Organisationen «verliehen».

Spitex Zofingenregio

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Die Fusion folgender sechs Spitex-Organisationen wird geprüft:

  • Aarburg
  • Murgenthal
  • Oftringen
  • Rothrist
  • Strengelbach
  • Zofingen/Mühlethal

Nun habe sich aber die «Steuerungsgruppe Koordination Pflegegesetz» dazu entschieden, einen Richtungswechsel vorzunehmen, teilte der Regionalverband «Zofingenregio» am Donnerstag mit.

Vorbild Fricktal

Anstelle der engen Zusammenarbeit soll nun eine Regionalsierung der heute sechs Spitex-Organisationen geprüft werden. Geplant ist beispielsweise der Aufbau eines gemeinsamen Nachtpikettdienstes.

Dies geht nicht im Alleingang.
Autor: René Wullschleger Vorsitzender Steuerungsgruppe

Noch im August wollen sich die Steuerungsgruppe, die sechs involvierten Spitexorganisationen und die Gemeindevertreter zu einem Gespräch treffen.

Als Vorbild für die Fusion dient das Beispiel Fricktal. Dort habe man mit dem Zusammenschluss von mehreren Spitex-Organisationen gute Erfahrungen gemacht, heisst es in Zofingen.

Positive Bilanz nach Spitex-Fusion im Fricktal

Kein Sparprogramm

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«Mit einer Fusion spart man kein Geld», sagen Peter Frick und Sigrun Kuhn übereinstimmend. Zwar gebe es bei Fusionen Sparpotential - zum Beispiel bei der EDV oder in der Buchhaltung. Gleichzeitig würden grössere Organisationen aber auch professioneller geführt - was wiederum zusätzliches Geld koste.

«Stimmt», bestätigt Peter Frick gegenüber SRF. Er ist Gemeinderat in Zeiningen und Verwaltungsratspräsident der Spitex Fricktal AG. Diese Nonprofit-Firma ist seit ungefähr zwei Jahren für die Spitex in 21 Gemeinden im Fricktal zuständig und beschäftigt über 100 Angestellte.

Eine zentrale Geschäftsstelle kümmert sich um Dienstpläne, Buchhaltung, Qualitätsmanagement oder Lehrlingsausbildung. Das Pflegepersonal arbeitet weiterhin an fünf verschiedenen regionalen Standorten. «Die Patienten haben von der Fusion deshalb gar nichts bemerkt», betont Peter Frick.

Eine grössere Spitex sei eine bessere Spitex, sagt Peter Frick. Und wird von Sigrun Kuhn-Hopp, Präsidentin des Spitexverbands Kanton Solothurn bestärkt. Sie leitet selber eine grosse Spitex-Organisation in Langenthal, welche ähnlich organisiert ist wie die Spitex Fricktal AG. Ihre Argumente:

  • Mehr Personal heisst: Man kann Dienstpläne flexibler gestalten
  • Mehr Personal heisst: Man kann einfacher einen 24-Stunden-Service anbieten
  • Mehr Personal heisst: Man kann spezialisiertes Fachpersonal einstellen
  • Mehr Personal heisst: Man kann Ausbildungsplätze für Lernende schaffen

Das «Modell Fricktal» macht offenbar Schule. Peter Frick reist im Moment im Kanton und im ganzen Land umher, um die Vorteile seiner grossen Spitex zu präsentieren. Auch die Spitex-Organisationen in der Region Brugg haben regionalisiert - im Aargau ist ein deutlicher «Drang zum Wachstum» zu verspüren.

Kein Drang zu Fusionen in Solothurn

Im Kanton Solothurn sei dies noch nicht der Fall, erklärt Sigrun Kuhn. «Es hat mit der Geschichte der Spitex zu tun. Früher gab es eine Dorf-Schwester. Daraus wurde dann langsam eine kleine Organisation. Das muss langsam wachsen.» Manchmal seien es die Gemeinden, welche Fusionen verhinderten - aus Angst, dass sie Verantwortung abgeben müssten. Manchmal sei es aber auch das Spitex-Personal selber, welches sich gegen Veränderungen wehrt.

Tatsächlich gibt es im Kanton Solothurn aktuell immer noch gegen 30 Spitex-Organisationen - zum Teil sehr kleine. Doch die Anforderungen und Wünsche der Patienten verändern sich - beispielsweise werden in immer mehr Gemeinden auch Spitex-Dienste während der Nacht angeboten.

Wenn wir die ambulante Pflege nicht verbessern, dann brauchen wir mehr stationäre Einrichtungen.
Autor: Peter Frick Verwaltungsratspräsident Spitex Fricktal AG

Peter Frick hat dafür Verständnis. Schliesslich sei die ambulante Pflege immer noch günstiger als die stationäre Pflege. «Wenn wir die ambulante Pflege nicht verbessern, dann müssen wir mehr Betten in Spitälern und Pflegeheimen einrichten.» Genau diese Einsicht löse Fusionsprojekte bei der Spitex häufig erst aus. Man könnte auch sagen: Die wachsenden Ansprüche der Patienten lassen die Spitex-Organisationen wachsen.

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