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Neues Stadion in Aarau Herber Rückschlag für das Stadionprojekt

Die Geschichte rund um ein neues Fussballstadion in Aarau ist schon sehr lang – und sie dürfte noch viel länger werden. Das eigentlich bewilligte Bauprojekt für das neue Stadion Torfeld Süd wird komplett überarbeitet. Es braucht mehr Geld, ein neues Bewilligungsverfahren und noch viel Geduld.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Seit mittlerweile zehn Jahren planen die Stadt Aarau, der Fussballclub und die Bauherrin HRS an einem neuen Fussballstadion. Durch Beschwerden und Änderungen wurde das Projekt immer wieder verzögert: Hier die lange Chronologie zum Stadionprojekt.
  • Das Projekt für ein neues Aarauer Fussballstadion wird nun noch einmal komplett überarbeitet, denn für das jetzige Projekt würden rund 20 Millionen Franken fehlen.
  • Das eigentlich 2016 bewilligte Projekt «Torfeld Süd» könne wirtschaftlich und finanziell kaum realisiert werden, sagt die Bauherrin HRS am Montag vor den Medien.
  • Das geplante Einkaufszentrum als tragende Mantelnutzung des Stadions könne kaum rentabel betrieben werden, deshalb erarbeitet die HRS nun einen «Plan B» als Alternative.
  • Gemäss «Plan B» sollen auf dem Areal drei 75 Meter hohe Wohnblöcke inklusiv Gewerbenutzung entstehen. Sie sollen die Rendite für das Stadionprojekt sichern.
  • Für das neue Projekt braucht es Änderungen in der Bau- und Nutzungsordnung, sowie ein neues Baubewilligungsverfahren inklusive aller damit verbundenen Einsprachemöglichkeiten.
  • Sofern alles glatt und ohne Einsprachen laufen würde, könnte das neue Stadtion frühestens 2021 in Betrieb gehen, schätzt die Bauherrin. Dieses Szenario ist allerdings nicht zu erwarten, wenn man den Bewilligungsprozess für das jetzige Projekt anschaut.

Nach wie vor gibt es in Aarau eigentlich ein gültiges Stadionprojekt. Im Juni 2016 wurde nach langem Ringen und juristischem Hin und Her das Projekt «Torfeld Süd» bewilligt. Am Montag geben die Verantwortlichen der Bauherrin HRS und der Stadt Aarau nun aber bekannt, dass für dieses Projekt rund 20 Millionen Franken fehlen. Es dürfte so allerdings nicht umsetzbar sein. Trotzdem hält die HRS vorerst als «Plan A» daran fest.

Medienkonferenz
Legende: Die Akteure v. l.: Alfred Schmid (FCA), Beat Blattner (Stadion AG), Martin Kull (HRS), Lukas Pfisterer (Stadt Aarau). Stefan Ulrich/SRF

Für das ursprüngliche Projekt liegt eine Baubewilligung vor. Diese verfällt aber im Mai 2018, wenn bis dann die Bauarbeiten nicht begonnen haben. Kurz vorher werde man, so war an der Medienkonferenz zu vernehmen, mit den Abbrucharbeiten beginnen. So bleibe die Baubewilligung gültig. Zu diesem Zeitpunkt müsse noch nicht entschieden sein, ob man das ursprüngliche Projekt baue oder das neue. Da die Abbrucharbeiten recht lange dauern könnten, habe man Zeit, um die nötigen Bewilligungsverfahren voranzubringen.

Plan B sieht vor, dass das Stadion tiefer gebaut wird als bisher geplant, weil man das untere Geschoss, das Einkaufszentrum als Mantelnutzung, gar nicht braucht. Stattdessen sollen neben dem Stadion nun drei Hochhäuser mit Wohn- und Gewerbenutzung gebaut werden. Diese sollen die nötige Wirtschaftlichkeit des Stadions sichern.

Hochhäuser statt Einkaufszentrum

Laut der Bauherrin HRS habe sich die Marktsituation stark verändert, seit man 2007 mit der Planung des Stadions begonnen habe. Das Einkaufszentrum als Mantelnutzung könne heute kaum mehr die nötige Querfinanzierung sichern. Das liege zum Beispiel am Online-Handel, der die grossen Detailhändler davon abhalte, solche Einkaufszentren zu planen, heisst es bei der HRS.

Mit den geplanten 75 Metern Höhe wären die neuen Hochhäuser zwar nicht ganz, aber fast die höchsten Gebäude in Aarau – nur das Telli-Hochhaus misst mit 80 Metern noch mehr. Rund 450 Wohnungen und gewerbliche Nutzung sollen der HRS die Rendite bringen, um das Stadion am Schluss wie vereinbart der Stadt für 36 Millionen Franken verkaufen zu können. Der Kostenteiler sieht so aus: Stadt 17 Millionen, Kanton 6 Mio., Ortsbürger Aarau 6 Mio., FC Aarau 2 Mio., HRS 5 Mio..

Enttäuschung beim FC Aarau

Beim FC Aarau bedauert man den erneuten Kurswechsel, wie die Verwaltungsräte des Vereins am Montag vor den Medien erläuterten. Man hätte sich gewünscht, dass das bewilligte Projekt schnellstmöglich umgesetzt wird, es gehe dabei auch um die sportliche und finanzielle Zukunft des FC Aarau.

Das Stadion Brügglifeld genüge den Anforderungen an heutigen Spitzenfussball nicht mehr und behindere so auch die Entwicklung des Vereins. Dennoch zeigten die Vereinsfunktionäre auch Verständnis für die Investorin, die auf die wirtschaftliche Situation Rücksicht nehmen müsse.

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