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In Sarmenstorf werden steinzeitliche Gräbe wieder zu Grabhügeln aus der Bronzezeit.
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 20.01.2020. Bild: SRF
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Kantonsarchäologie Aargau Neues Leben für Gräber aus der Bronzezeit

Bäume, Gebüsch, ein paar Erdhügel und ein paar Steine – gerade viel sieht man auf den ersten Blick nicht im Zigiholz in der Gemeinde Sarmenstorf.

Bäume im Gegenlicht im Wald Zigiholz in Sarmenstorf.
Legende: SRF

Aber man bewegt sich hier auf historischem, ja prähistorischem Grund. Es gibt Gräber aus der Steinzeit. So steht es jedenfalls auf einem Wegweiser, der ins Zigiholz führt. Bei Ausgrabungen vor fast 100 Jahren haben die Archäologen nämlich eine Scherbe gefunden, welche aus der Steinzeit stammt. Nur: Der Wegweiser führt in die Irre. Die Scherbe ist das einzige Fundstück aus der Steinzeit. Alles andere deutet auf die Bronzezeit hin.

Wegweiser mit der Aufschrift «Steinzeit Grabhügel» im Wald in Sarmenstorf.
Legende: SRF

21 Hügel wurden vor rund 100 Jahren in Sarmenstorf entdeckt, 7 davon wurden zwischen 1925 und 1928 ausgegraben. Man legte Steinstrukturen frei und konservierte diese mit Mörtel. Die Fundstelle steht unter kantonalem Denkmalschutz und ist im nationalen Kulturgüterinventar als Objekt mit grosser Bedeutung aufgeführt. Informationen zum Gräberfeld sind auf einer Infotafel zusammengefasst. Allerdings widerspiegelt die Tafel aus den 1990er-Jahren nicht den neuesten Kenntnisstand. Die Gräber stammen nicht aus der Steinzeit, sondern aus der Bronzezeit.

Eine von Moos überzogene Mauer.
Legende: SRF

Bei den Grabungen in den 1920er-Jahren wurde der Aushub nicht abtransportiert, sondern rund um die freigelegten Grabhügel aufgeschüttet. Diese Abraumringe leiten die Besucher in die Irre. Sie sind heute gut zu sehen, aber es sind nicht die ursprünglichen Grabhügel.

Thomas Doppler von der Kantonsarchäologie Aargau sagt: «Man sieht die Grabhügel nicht wirklich, wir haben aber die Masse und können sie rekonstruieren, so dass man einen Eindruck erhält, wie die Grabhügel wirklich ausgesehen haben.»

Archäologe Thomas Matter vor der veralteten Infotafel zu den Gräbern im Zigiholz.
Legende: SRF

Fazit: Die heutige Situation mit den aufgeschütteten Erdwällen und den freigelegten Steinstrukturen zeigt ein unklares Bild. Zudem werden im Bereich der Grabhügel immer wieder Feuerstellen angelegt, für die Steine aus den Grabhügeln verwendet werden.

Ein Kreis aus Steinen.
Legende: SRF

Die Kantonsarchäologie Aargau möchte diesen Zustand ändern. Sie will die Steinstrukturen überdecken, damit sie geschützt sind und nicht weiter zerfallen. Hierfür werden 6 der ausgegrabenen Grabhügel mit dem jeweils vorhandenen Abraum wieder so aufgeschüttet, wie sie 1925 aussahen. Dies führt zu einer besseren Wahrnehmbarkeit der Grabhügel und erleichtert die zukünftige Pflege. Ein Rundweg wird 7 der 21 Grabhügel erschliessen und erlebbar machen. Ergänzt werden diese Inwertsetzungsarbeiten durch eine neue Infotafel, die den heutigen Wissensstand abbildet. Wenn alles nach Plan läuft, sind die Arbeiten noch in diesem Jahr fertig.

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