Kolonien von Saatkrähen brüten auf den Bäumen rund ums KSA, seit zehn Jahren sind sie dort. Auch dieses Jahr nisten 39 Paare, viele davon vor dem Haupteingang des Spitals. Und besonders dort stört der Vogeldreck am Boden. Mehrmals täglich müssen deshalb die Putzequipen mit ihren Geräten vorfahren, denn die Krähen lassen sich nicht vertreiben – obwohl das KSA dies auf verschiedene Arten versucht hat.
Krähen lösen Emotionen
Seit diesem Jahr setzt man deshalb auf eine neue Strategie: die friedliche Koexistenz. Denn die Krähen haben sich bewusst hier niedergelassen, sagt eine extra beigezogene Tierkommunikatorin. Sie würden Emotionen, die beim Spital gehäuft auftreten, lösen.
Dass dies für manche eher esoterisch klingt, damit kann Andrea Rüegg leben: «Man kann das glauben oder nicht», schmunzelt die Mediensprecherin des Kantonsspitals Aarau. Bisher habe sie aber nur positive Reaktionen erhalten, sagt sie.
Dass man die Tiere nicht einfach umbringt, das hat grosse Sympathien ausgelöst.
Die Tierkommunikatorin habe mit den Krähen Kontakt aufgenommen, erklärt Andrea Rüegg, die Mediensprecherin des KSA gegenüber Radio SRF: «Das ist eine nicht sichtbare Welt, aber die Tiere nützen den Menschen auch».
Krähen neu als Attraktion
Und so hat das Spital nun aus den Krähen eine kleine Attraktion gemacht: seit gestern gibt es für die Mitarbeiter die sogenannte «Flügellounge». Das ist ein Pausenraum, von wo man mit Feldstechern direkt in die Nester der gefiederten Nachbarn schauen und auch fotografische Kunstwerke bestaunen kann – denn eine Mitarbeiterin hat die dreckigen Hinterlassenschaften der Krähen kunstvoll abgelichtet.
Zu viele Krähen
Generell gibt es viele Krähen in der Schweiz. Im Aargau will der Kanton mit der Schrotflinte gegen die Überpopulation vorgehen. So will er die vermehrten Schäden in der Landwirtschaft eindämmen. Das hat die Tierschützer auf den Plan gerufen. Rabenvögel sind nicht geschützt und dürfen gejagt werden. Der Plan des Aargaus sei aber nicht nachhaltig, fand Birdlife Aargau. |