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Kinderheim Hermetschwil will alte Missbrauchsfälle aufarbeiten
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 04.04.2019. Bild: Imago
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Kinderheim Hermetschwil Missbrauchsfälle sollen jetzt ans Licht

Das Kinderheim Hermetschwil gibt es seit 140 Jahren. Heute heisst das Heim in der Nähe des aargauischen Bremgarten «St. Benedikt - lernen und leben» und ist ein Ort für junge Männer und Knaben, die Probleme in der Schule oder in der Familie haben. Die Jugendlichen wohnen in Gruppen und werden in der eigenen Schule unterrichtet.

Heim
Legende: Stefan Ulrich/SRF

Die traurige Vergangenheit: Der Dorfpfarrer missbrauchte vor 40 Jahren in Hermetschwil mindestens ein Kind. Der Fall wurde im Juni 2018 publik. Der Pfarrer habe damals Kinder für den Religionsunterricht zu sich ins Pfarrhaus bestellt und missbrauchte sie dort, so der Vorwurf eines Opfers. Aber nicht nur der Pfarrer soll im Umfeld des Heimes Kinder missbraucht haben. Im Heim selber habe es auch Gewalt und Übergriffe auf Jugendliche gegeben, sagen ehemalige Heimbewohner.

Die Aufarbeitung: Die heutige Heimleitung und das Kloster Muri-Gries (damals verantwortlich für den Pfarrer) haben sich im Sommer 2018 beim Opfer für die Übergriffe entschuldigt. Nun wollen sie herausfinden, ob es noch mehr Opfer gibt, namentlich aus dem Heim selber. Zuerst wollten die Verantwortlichen eine Historikerin damit beauftragen in den Archiven nach weiteren Spuren und Hinweisen zu suchen. Das dauere aber zu lange, die Opfer müssten zu lange warten, sagt die Heimleitung auf Anfrage von SRF.

Opfer finden: Deshalb wurde nun eine externe Untersuchungskommission eingesetzt und das Heim startet einen öffentlichen Aufruf. Etwas ähnliches habe auch das Kloster Einsiedeln gemacht. Mögliche Opfer oder ehemalige Heimmitarbeiter, die von Übergriffen wissen, sollen sich bis Ende Juni 2019 bei der externen Kommission melden, per Mail an hanspeter.thuer@bluewin.ch.

Die externe Kommission: Die externe Untersuchungskommission wird die gemeldeten Vorfälle untersuchen und aufarbeiten. Die Kommission besteht aus Edith Lüscher, Geschäftsführerin Logopädinnen- und Logopädenverband Deutschschweiz, Bruno Meier, Historiker aus Baden und Hanspeter Thür, Stadtrat in Aarau und ehemaliger eidgenössischer Datenschützer. Die Kommission kann bei Bedarf weitere Fachleute beiziehen, Psychologen oder die Opferhilfe zum Beispiel.

Das Kinderheim selber hat Lehren aus seiner traurigen Vergangenheit gezogen und hat schon länger ein Konzept, damit Gewalt und Übergriffe im Heim nicht mehr stattfinden können.

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