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Der Chef des Kantonsspitals Baden zu den Gründen der Trennung
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 04.02.2019. Bild: SRF
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Medizin im Aargau Die Kantonsspitäler lösen das gemeinsame Orthopädie-Zentrum auf

In den Kantonsspitälern Baden (KSB) und Aarau (KSA) entstehen je zwei eigenständige Kliniken für Orthopädie. Sie lösen das gemeinsame Orthopädiezentrum ab. Dieses war 2014 gegründet worden und endet nun im März 2019.

Adrian Schmitter

Adrian Schmitter

CEO Kantonsspital Baden

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Adrian Schmitter studierte Agronomie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Er startete seine Karriere als Direktor des Verbandes der Schweizer Schweineproduzenten. Von 2001 bis 2010 war er Generalsekretär im Gesundheitsdepartement des Kantons Aargau. Bis 2014 war er Direktor der Regionalspital Emmental AG. 2014 wurde er CEO des Kantonsspitals Baden.

SRF: Adrian Schmitter, warum hat die Zusammenarbeit zwischen dem KSB und dem KSA bei der Orthopädie nicht geklappt?

Adrian Schmitter: Der Arzt muss immer pendeln an einen der zwei Orte. Das bedeutet einen sehr grossen administrativen Aufwand, um zu planen, welcher Patient wann und wo operiert wird. Am nächsten Tag ist der Arzt dann vielleicht am anderen Spital, sollte seinen Patienten aber doch wieder anschauen. Er muss dauernd hin- und herfahren. Dazu kommt: Wir haben unterschiedliche Abrechnungssysteme bei der Ärzteschaft in den beiden Spitälern. Da muss man viel abgleichen und vergleichen. Auch das ist ein grosser Aufwand.

Aber in vielen Bereichen arbeiten die beiden Spitäler ja immer noch zusammen. Was ist denn dort anders als bei der Orthopädie?

Im Labor zum Beispiel ist es einfach. Dort kommt eine Probe und dann muss man entscheiden, ob diese in Aarau oder Baden untersucht wird. Hier müssen nicht Menschen pendeln, sondern wir tauschen einfach Daten. Das ist ein riesiger Unterschied. Auch bei der Strahlentherapie läuft es gut. Da können die Ärzte an ihren Orten bleiben und die Befunde am Bildschirm machen. Die müssen nicht nach Aarau oder Baden reisen. Hingegen bei den Chirurgen, da muss man reisen.

Was ist Orthopädie?

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Die Orthopädie befasst sich mit der Erkennung und der Behandlung von Fehlern des menschlichen Skeletts und des Bewegungsapparats. Diese Fehler können angeboren oder erworben sein, also auch durch Unfälle oder durch die Alterung des Körpers entstehen. Orthopäden sind Spezialisten für die Behandlung von Knochen, Sehnen, Muskeln, Wirbelsäule und Gelenken. Sie kümmern sich um Krankheiten wie z. B. Brüche aller Art, Arthrosen, Bänderrissen, Hexenschuss, Bandscheibenvorfälle, Muskelrisse, Gelenkoperationen etc.

Aber der Trend ist doch, dass Spitäler zusammenarbeiten, dass man Spezialisten und Wissen austauscht. So kann man ja auch Geld sparen. Nun krebsen Sie zurück. Ist es denn wirklich sinnvoll, dass nun Aarau und Baden je zum Beispiel einen eigenen Kniespezialisten haben?

Wir hatten schon jetzt eigene Kniespezialisten. Man muss sehen: Baden und Aarau gehören je für sich zu den grösseren Orthopädiezentren der Schweiz. Jedes Spital hat für sich ein Team. Den Austausch untereinander werden wir natürlich fortsetzen.

Dass man sich jetzt trennt bei der Orthopädie, welche Auswirkungen hat das für die Zukunft von KSA und KSB?

Es hat wohl eher eine positive Auswirkung. Die Erfahrung mit dem Orthopädiezentrum zeigt uns, wo eine Zusammenarbeit wirklich sinnvoll ist und wo wir an Grenzen kommen. Deshalb schauen wir in Zukunft da genauer hin.

Die Fragen stellte Wilma Hahn

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