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High-Tech-Betrug bei Fahrprüfung
Aus Schweiz aktuell vom 19.09.2017.
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Mit Spionage-Gerät zur Prüfung Betrüger im Kanton Solothurn aufgeflogen

Beim Zurückdenken kommen wohl viele ins Schwitzen: Die theoretische Prüfung für den Führerschein ist ein grosser Augenblick für viele Leute, der Gedanke ans Versagen und an das folgende längere Warten auf das «Billett» können einen entsprechend nervös machen.

Am Körper befestigtes Überwachungsgerät
Legende: Ausgefeiltes technisches Gerät hat ein Betrüger eingesetzt um jungen Leuten durch die Führerscheinprüfung zu helfen. zvg: Kapo Solothurn

In Olten und Bellach nahm diese Angst offenbar solche Ausmasse an, dass sich angehende Neulenker zum Betrug entschlossen haben. Pech für sie, dass sie dafür auch einen Helfer fanden. Ein 41-jähriger Mann soll den Prüflingen mit allerlei technischem Hilfsmittel geholfen haben. Nach umfangreichen Ermittlungen habe man diesen Mann sowie 20 seiner «Kunden» nun gefunden, wie die Kantonspolizei Solothurn am Dienstag schreibt.

James-Bond-Methoden mit guter Bezahlung

Man sei zunächst Hinweisen aus anderen Kantonen nachgegangen, habe umfangreich ermittelt und Verdächtige überwacht, um dem Betrüger auf die Schliche zu kommen, schreibt die Kantonspolizei. Die Betrugsfälle ereigneten sich zwischen Dezember 2014 und März 2016.

Die komplexen Ermittlungen seien nötig gewesen, da der Betrug mit ausgefeilten technischen Mitteln erfolgte. Der Hauptbeschuldigte war am Prüfungstag in der Nähe der Prüfung. Von ausserhalb war er mittels einer Mini-Kamera und Mikro-Ohrstöpseln mit einem Prüfling verbunden und half so durch die Antworten.

«Durch die Ausrüstung konnte man in Echtzeit sehen, welche Frage gestellt wurden und die entsprechende Antwort übermitteln», sagt Kantonspolizei-Sprecher Andreas Mock über den nicht alltäglichen Fall. Für seine «Hilfe» soll der Mann übrigens jeweils einige Tausend Franken erhalten haben.

Geld weg, Billett weg, Strafverfahren am Hals

Weshalb man als angehender Autofahrer lieber so viel Geld in einen Betrug investiert, anstatt sich gewissenhaft vorzubereiten, das könne die Polizei natürlich auch nicht sagen. «Aber», ergänzt Andreas Mock, «ein Grossteil der Beschuldigten verfügt über sehr schlechte Deutschkenntnisse, das war wohl auch eine Motivation diese ‹Dienstleistung› in Anspruch zu nehmen.»

Sowohl der Hauptbeschuldigte als auch seine «Kunden» müssen sich nun vor den Strafverfolgungsbehörden verantworten. Die Staatsanwaltschaft Solothurn ermittelt wegen Verdachts auf Erschleichung eines Ausweises bzw. einer Bewilligung. Zudem müssten die Beschuldigten die theoretische Fahrprüfung nachholen, heissts es bei der Polizei.

Die Nervosität vor der bedeutenden Prüfung auszuhalten, wäre für die Neulenker im Nachhinein auf jeden Fall günstiger gewesen.

(Bildnachweis Front: Colourbox Symbolbild)

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