50'000 Exponate aus 62 Lebensbereichen und aus 1000 Jahren Aargauer Geschichte – das sind die imposanten Eckdaten der historischen Sammlung des Museums Aargau.
Die Sammlung ist eingelagert in einem riesigen Depot in Egliswil. An einigen wenigen Tagen pro Jahr gibt es Depot-Führungen, ansonsten ist das Depot nicht zugänglich.
Aargau ist nicht nur Mittelalter und Römer
Zugänglich sind aber die Schlösser Lenzburg, Habsburg, Wildegg, Hallwyl. Dazu die Klosterkirche Königsfelden und der Legionärspfad Brugg-Windisch. Diese Stand- und Schauorte bilden zusammen mit der Sammlung das Museum Aargau.
Das Konzept besteht darin, Geschichte am Schauplatz erlebbar zu machen. Auf den Schlössern und in der Klosterkirche ist das also das Mittelalter. Und in Brugg-Windisch sind es die Römer.
Da das Museum Aargau keine Schauplätze hat für die moderne Geschichte des Aargaus, ist dieser Teil der Sammlung auch nicht zu sehen. Für den Leiter der historischen Sammlung ist das ein frustrierender Zustand.
Talks im Depot
Rudolf Velhagen sammelt und sammelt und tätigt Ankäufe im Sammlungschwerpunkt Industriegeschichte, doch zeigen kann er seine Exponate nirgends. Deshalb will er jetzt wenigstens das Depot in Egliswil öffnen: «Der historische Speicher des Aargaus ist grossartig. Er muss öffentlich zugänglich gemacht werden.»
Konkret will Velhagen eine Lounge einrichten und Talks veranstalten zu bestimmten Exponaten. Noch lieber wäre es ihm natürlich, wenn er die Sammlung zur Industriekultur aus dem Depot herauslösen und an einem neuen Ort zeigen könnte.
Doch dazu braucht er eine alte Industriehalle oder eine Fabrik. Diese gibt es zwar en masse im Aargau, aber auf dem Silbertablett werden sie dem Museum Aargau nicht präsentiert. Thomas Pauli, Leiter des Museums Aargau, würde sich über so ein Angebot freuen: «Da würde man bei uns offene Türen einrennen. Die Industriekultur ist bei uns ein klarer Schwerpunkt.»