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Finanz- und Lastenausgleich Nach dem Ja ist Böbikon ratlos

Eine Stimmbeteiligung von über 66 Prozent, ein Nein-Anteil von über 97 Prozent: In Böbikon im Zurzibiet haben am Sonntag nur gerade zwei Stimmberechtigte für den neuen Finanzausgleich zwischen den Gemeinden gestimmt. Das ist Rekord. Die dennoch angenommene Vorlage trifft Böbikon nun hart.

«Niemand bezahlt gerne so viel mehr Steuern». Das sagt Gemeindeammann Adrian Thoma aus Böbikon. Es wundert ihn nicht, dass in seinem Dorf fast alle gegen den neuen Finanzausgleich votiert haben, der dann kantonsweit dennoch deutlich angenommen wurde.

So viel mehr Steuern: Das bedeutet im Fall von Böbikon wohl eine Erhöhung des Steuerfusses von 115 auf 127 Prozent. So hoch ist der Maximalsteuersatz, den Gemeinden anpeilen müssen, wenn sie sogenannte Ergänzungsbeiträge des Kantons wollen.

Wir hängen etwas in der Luft.
Autor: Adrian Thoma Gemeindeammann Böbikon

Allerdings weiss Adrian Thoma noch nicht genau, wie es definitiv kommt. «Das Problem ist, dass die Verordnung noch nicht da ist», erklärt der Gemeindeammann aus dem Zurzibiet. Welche Bedingungen seine Gemeinde genau erfüllen muss für Ergänzungsbeiträge, das sei noch offen.

Klar ist: Böbikon wird viel weniger Geld erhalten aus dem Finanzausgleich, und muss eine Lösung finden.

  • Variante 1: Steuern rauf, Ergänzungsbeiträge kassieren.
  • Variante 2: Eine Fusion mit anderen Gemeinden. «Viel mehr sparen können wir damit aber wohl nicht», gibt Thoma zu bedenken.

Denn: Böbikon und sechs andere Zurzibieter Gemeinden haben schon vor Jahren ihre Verwaltung fusioniert. Den grössten finanziellen Posten habe man damit schon beseitigt. Und auch sonst habe Böbikon «nie übertrieben» mit Geld ausgeben, betont Thoma.

Unsere Verwaltung ist schon sehr professionell.
Autor: Adrian Thoma Gemeindeammann Böbikon

Es liegt noch keine Lösung auf dem Tisch, der Gemeinderat werde die Lage noch einmal genau analysieren müssen, erklärt der Ammann von Böbikon. Allerdings dürfte das kleine Dorf kaum um eine Steuererhöhung herumkommen. Haben die Dorfbewohner dann vielleicht plötzlich die Nase voll von der Landluft im «obersten Talkessel des Chrüzlibaches», wie es auf der Gemeinde-Website heisst?

«Keine Ahnung, ob es Wegzüge gibt», so Adrian Thoma realtiv gelassen. Ein höherer Steuerfuss mache für viele Einwohner «in Franken und Rappen» dann doch nicht so viel aus. Stimmt: Für eine Familie mit zwei Kindern und einem Netto-Einkommen von 60'000 Franken sind es rund 220 Franken mehr Steuern, wie eine Modellrechnung ergibt.

Der Gemeindeammann und Gartenbau-Unternehmer Adrian Thoma sagt: «Ich selber bleibe da. Also deswegen ziehe ich nicht weg.»

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