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Nein zu Sammel-Containern Altglas-Abfuhr: Die Grenchner halten am Kuriosium fest

Die Grenchner wollen ihr Glas weiterhin an den Strassenrand stellen. Obschon sie fast die einzigen sind in der Schweiz.

Sie bringen Ihre leeren Bier-Flaschen zu einem Container? Dann wohnen Sie nicht in Lausanne, Biel, Lengnau/BE oder Grenchen. In diesen vier Gemeinden wird das Altglas nämlich noch zu Hause abgeholt.

Einmal im Monat kommt in Grenchen der Kehrichtwagen und sammelt das Altglas ein. Die Grenchnerinnen und Grenchner können ihre leeren Flaschen also einfach an den Strassenrand stellen. Und das soll so bleiben, hat das Volk am Donnerstagabend entschieden

Volk will nicht sparen

Mit 83 zu 58 Stimmen hat die Grenchner Gemeindeversammlung einen Entscheid des Gemeinderates umgestossen. Der Gemeinderat hatte das Schweizer Kuriosum abschaffen und unterirdische Sammelstellen einrichten wollen.

Die Stadt hätte mit den Sammelstellen Geld sparen können. Die Altglas-Abfuhr kostet jährlich 82'000 Franken mehr, als wenn die Grenchner ihr Glas selber zu einem Container bringen.

Weiss, grün und braun werden weiterhin vermischt

Auch der Umweltschutz ist ein Grund, weshalb der Grenchner Gemeinderat auf die Container-Sammlung hatte umstellen wollen. Wird Altglas nach Farben getrennt gesammelt, kann wieder Neuglas hergestellt werden. Bei der Sammlung mit dem Kehrichtwagen ist dies nicht möglich, weil das Glas dort nicht nach Farben getrennt wird.

Altglas-Sammel-Container
Legende: Altglas nach Farben zu trennen ist ökologisch sinnvoll. In Grenchen wird das weiterhin nicht gemacht. SRF

Die farbgetrennte Sammlung hätte sich zudem mehr gelohnt. Für ihr farbgemischtes Glas erhält die Stadt Grenchen derzeit 30'000 Franken jährlich. Für das sauber getrennte Glas wären es künftig 50'000 Franken gewesen.

Argument «Service-Abbau» sticht

Die Gemeindeversammlung hatte für diese Argumente kein Gehör. Die Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten sahen in der Umstellung vom Hol- zum Bringsystem einen Service-Abbau.

Grenchen

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Die Stadt Grenchen liegt am Jurasüdfuss zwischen Solothurn und Biel. Mit über 17'000 Einwohnern ist sie die zweitgrösste Stadt des Kantons Solothurn (nach Olten).

Insbesondere für ältere Leute sei es eine Belastung, ihr Altglas zu einem Container bringen zu müssen, wurde kritisiert. Zudem schade es der Umwelt, wenn man zum Entsorgen des Altglases mit dem Auto zu einem Container fahren müsse.

Der Entscheid der Gemeindeversammlung ist ein Erfolg für Peter Brotschi. Der CVP-Kantonsrat ist seit Kurzem auch Grenchner Gemeinderat und hat sich gegen die Abschaffung der Altglas-Abfuhr gewehrt. Seine Petition war von über 300 Personen unterschrieben worden.

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