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Neuer Raubsaurier Seltener Saurierfund in Frick

Unter der Fundstelle des bereits bekannten Raubsauriers in einer Tongrube in Frick kamen im Sommer weitere Saurierknochen zum Vorschein. Nun zeigt sich: Es könnte sich dabei um eine neue Saurierart handeln.

Es begann mit drei feinen Zehenknochen: Bei Grabungen im aargauischen Frick machte Paläontologe Ben Pabst im Sommer 2017 einen speziellen Fund. In der Tongrube Gruhalde stiess er auf die Knochen eines 1,5 Meter langen fleischfressenden Sauriers. Nun wird immer klarer, dass es sich dabei um eine neue Saurierart handeln könnte.

Tongrube Gruhalde in Frick

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Die Tongrube Gruhalde ist für ihre unzähligen Funde von Plateosauriern bereits weltweit bekannt. Ihre Bedeutung als Fundstelle dürfte noch zunehmen, seitdem man eine urzeitliche Schildkröte sowie weitere Knochen von Raubsauriern fand. Die Fundstelle hat einen Durchmesser von drei Kilometern. Im Schnitt wird alle sechs Meter ein Skelett gefunden.

Nach den ersten freigelegten Zehenknochen hat Ben Pabst mit seinem Team Stück für Stück weitere Knochen freigelegt. In den Wochen nach dem ersten Fund kamen Bein- und Beckenknochen, sowie einige Wirbel und Rippen hinzu. Die Funde deuteten auf einen Raubsaurier, einen fleischfressenden Saurier also, aus der Trias, der Zeit vor mehr als 200 Millionen Jahren, hin.

Es könnte eine neue Saurierart sein

Funde von Raubsauriern seien in Europa selten, teilt das Sauriermuseum Frick mit, das für die Ausgrabung verantwortlich ist. In Europa wurden erst vier bis fünf Raubsaurier gefunden, daher sei der neue Fund etwas Aussergewöhnliches, sagt Grabungsleiter Ben Pabst.

Dies vor allem, weil es sich beim neu gefundenen Saurier um eine neue Art handeln könnte. Aktuell laufen dazu wissenschaftliche Abklärungen an der Universität Zürich, sie sollen die genaue Art bestimmen.

Zwar wurden in Frick auch schon Raubsaurier gefunden, jedoch in anderen Schichten der Tongrube. Der bisher bekannte Raubdinosaurier stammt aus der obersten Schicht rund 12 Meter über dem aktuellen Fund. Das neu gefundene Skelett ist somit deutlich älter.

Viele private Helfer

Trotz der grossen Bedeutung der Fundstelle steht dem Sauriermuseum Frick, das die Fundstelle betreut, ein vergleichsweise kleines Budget zur Verfügung. Aus dem kantonalen Swisslos-Fonds fliessen für die Grabungen 50'000 Franken pro Jahr. Der Kanton selbst zahlt weder an die Grabungen noch an die Präparation der Tiere.

Für die Präparation müssen private Geldgeber gefunden werden. So steht zurzeit ein grösserer Geldbetrag dank einer Spende aus Frick zur Verfügung. «Ohne unsere zahlreichen freiwilligen Helfern, die privat viele Wochen in die Grabungen investieren, könnten wir diese Grabungen nie in diesem Umfang durchführen», sagt Grabungsleiter Ben Pabst gegenüber dem SRF-Regionaljournal.

Die 25'000 Euro für die Präparation des Sauriers in Brüssel kamen via Crowdfunding zusammen. Der «Ben» genannte Plateosaurier wird Mitte Dezember an einer Pressekonferenz unter dem Patronat der Schweizer Botschaft der Öffentlichkeit vorgestellt.

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