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«Als Lehrerin hatte ich nicht so viel Applaus»
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 16.05.2019. Bild: ZVG/www.visualmoment.ch | Tibor Nad
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Oltner Kabarett-Tage Patti Basler – die preisgekrönte Bauerntochter

Die Fricktaler Slam-Poetin und Kabarettistin Patti Basler reitet aktuell auf einer Erfolgswelle. Sie ist frischgebackene Gewinnerin des Salzburger Stiers, eine der renommiertesten Auszeichnungen des deutschsprachigen Kabaretts. Zudem hat die Fricktalerin den Prix Walo in der Kategorie Kabarett/ Comedy gewonnen. Patti Basler ist auch Teil der diesjährigen Oltner Kabarett-Tage. Sie hält die traditionelle Turmrede.

Patti Basler

Patti Basler

Bühnenpoetin und Kabarettistin

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Patti Basler wuchs als Bauerntochter im aargauischen Fricktal auf, wurde Lehrerin, später Slam-Poetin, Kabarettistin und Autorin. Einem breiteren Publikum bekannt wurde die Aargauerin spätestens durch ihre Instant-Protokolle der TV-Sendung «Arena». Das Radio-Publikum kennt sie schon ein bisschen länger, beispielsweise durch ihre SRF1-Sendung «Die dargebotene Faust».

SRF News: Patti Basler, Sie sind als Bauerntochter im Fricktal aufgewachsen. Eine Karriere als Slam-Poetin und Kabarettistin scheint da nicht gerade naheliegend.

Man bekommt ja genetisches Material mit auf den Weg und da war bei mit durchaus etwas Poesie dabei. Mein Vater ist Bauer, Dichter und Philosoph. Er hat schon immer Gedichte geschrieben. Ich lebe nun das Leben, das er sich wahrscheinlich selber für mich gewünscht hat. Ich habe auch schon als Kind immer gedichtet, meistens eine Art «Schnitzelbank» in satirischer Form. Ich war nicht die Einzige in der Familie. Ich bin aber nun die, die damit ihren Lebensunterhalt bestreitet.

Nach Ihrer Jugend auf dem Bauernhof haben Sie sich dafür entschieden, eine Lehrerausbildung zu machen. Wollten Sie zuerst einfach einmal einen sicheren Beruf erlernen?

Richtig. Bei meinem ersten Studium als Oberstufenlehrerin wusste ich, dass ich relativ bald einen guten Lohn verdiene. Denn ich wollte weg aus dem Fricktal, das war mir wichtig, dass ich Kultur geniessen kann.

Ich wollte weg aus dem Fricktal.

Ich wollte an einen Ort, an dem ich ein kulturelles, inspirierendes Umfeld habe. Später habe ich ein zweites Studium in Erziehungswissenschaften angefangen.

Den Hof der Eltern zu übernehmen war nie ein Thema für Sie?

Nein, das haben alle gemerkt, nicht nur ich. Ich war keine gute Bauerntochter. Ich habe zwar viel auf dem Hof mitgeholfen, wie das alle Bauernkindern auch heute noch machen, ich war aber nicht diejenige, die am besten geholfen hat. Es lag mir nicht wirklich.

Sie sind ja dann Lehrerin geworden. Haben Sie sich in diesem Beruf besser aufgehoben gefühlt?

Ja schon. Dort hatte ich auch eine Bühne, einfach nicht so viel Applaus. Im Gegenteil, die Kinder waren froh, als der Unterricht fertig war. Das hat mich mit der Zeit schon etwas gestört. Das waren etwas Perlen vor die Säue.

Das waren etwas Perlen vor die Säue.

Ich hatte jeweils das Gefühl, dass ich acht Stunden performt habe und habe weder Applaus noch einen Wunsch nach Zugabe erhalten. Deshalb wurde ich dann Künstlerin.

Sie haben aktuell sehr viele Auftritte, auf Ihrer Homepage steht, dass Sie bis Ende August ausgebucht sind. Am Samstag treten Sie auch an den Oltner Kabarett-Tagen auf. Sie halten die traditionelle Turmrede. Was bedeute Ihnen dieser Auftritt?

Es ist etwas schwierig. Das ist genau das Problem, wenn man irgendwelche Preise und Auszeichnungen erhält. Es flacht natürlich etwas ab. Es ist nicht mehr so wahnsinnig, wie vor ein paar Jahren, als ich darauf gewartet habe. Wenn mir so etwas angeboten wird, dann weiss ich meistens gar nicht so recht, was das ist. Ich muss dann etwas googeln, ob dies nun eine grosse Ehre ist und ob ich mir viel Mühe geben muss. Aber ich werde mir in Olten Mühe geben und ich hoffe, dass ich die Erwartungen, die an mich gestellt werden, erfüllen kann.

Was haben Sie geplant?

Ich bin eine Instantprotokollantin. Normalerweise schreibe ich die Sachen erst, wenn ich auf der Bühne bin. Ich habe mich sicher noch nicht damit auseinandergesetzt, wenn ich noch drei Tage Zeit habe.

Das Gespräch führte Christoph Wasser.

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