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Erzürnte Landwirte: Darum muss der Wisent-Projektleiter gehen
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 07.01.2019. Bild: Imago
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Projekt Wisent Thal Der Projektleiter muss gehen

  • Wildtierbiologe Darius Weber ist DIE Kapazität, wenn es um Wisente geht. Diese wollen er und ein Verein im Solothurner Jura wieder ansiedeln.
  • Weber ist bei diesem Projekt aber nicht mehr dabei. Der Verein Wisent Thal hat ihm den Auftrag entzogen.
  • Man habe unterschiedliche Ansichten über den Umgang mit «Bedenkenträgern», schreibt der Verein. Konkret geht es um die Bauern.

«Solothurner Zeitung» (SZ) vom 3. Januar 2019: Das Blatt widmet Darius Weber eine ganze Seite. Und da sind sehr pointierte Aussagen zu lesen. So sieht Weber die Landwirtschaft als grösstes Problem beim Natur- und Wildtierschutz. «Extrem naturfeindlich» seien die Bauern, so Weber in der SZ. Und er gibt noch einen drauf: Am besten wäre es, die Schweiz würde die Milchwirtschaft auslagern und Milch und Käse importieren, statt Futtersoja in grossen Mengen aus Südamerika einzuführen.

Landwirtschaft gegen Natur also – und für die Natur will sich Weber einsetzen. Seine Vision: ausgestorbene Tiere in der Schweiz wieder heimisch machen. Zuoberst auf seiner Prioritätenliste steht der Wisent, die europäische Art des Bisons. Dieses Tier soll im Thal eine Heimat finden. Zuerst in einem grossen eingezäunten Gebiet, später vielleicht sogar in freier Wildbahn.

Wisent-Projekt: weiteres Vorgehen

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Momentan läuft das Genehmigungsverfahren für die erste Phase des Projekts. In dieser soll auf Land eines Bauern und der Bürgergemeinde Solothurn eine Herde von 10 bis 25 Wisenten gehalten werden. Parallel zu diesem Verfahren laufen die Vorbereitungen für den Bau eines Geheges und die Realisierung touristischer Projekte rund um das Projekt. Der Verein Wisent Thal sucht nun einen definitiven Projektleiter und weitere Arbeitskräfte. Noch dieses Jahr sollen die Tiere im Gehege ausgesetzt werden.

Diesem Projekt hat sich Darius Weber voll und ganz verschrieben. Vom Verein Wisent Thal wurde er als Projektleiter angestellt. Vereinspräsident Stefan Müller-Altermatt windet Weber in der SZ vom 3. Januar ein Kränzchen. Dieser sei ein ausgezeichneter Wildtierbiologe. Aber: «Er würde mit dem Kopf durch die Wand gehen und gegen Bauern und Förster schiessen, wenn ihn niemand bremst.»

Nachfolger aus der Standortgemeinde

Nun bremst ihn Müller-Altermatt selber. Am 4. Januar, einen Tag nach dem SZ-Artikel, teilt der Verein Wisent Thal mit, das Mandatsverhältnis mit Weber sei aufgelöst. Für den Verein sei klar, dass die Landwirtschaft eine wichtige Funktion habe für die Schweiz. Sie dürfe nicht leiden unter der Anwesenheit des Wisents. Die Fragestellung, ob Land- und Forstwirtschaft mit dem Wisent vereinbar seien, müsse ganz klar mit «Ja» beantwortet werden, so der Verein.

Die Ablösung von Weber sei die direkte Folge seiner Aussagen im Zeitungsartikel, erklärt Stefan Müller-Altermatt gegenüber SRF. Er habe viele erboste Reaktionen aus der Landwirtschaft erhalten, so der Vereinspräsident. Weber verliert das Mandat als Projektleiter und muss auch den Vorstand des Vereins Wisent Thal verlassen.

Nachfolger von Darius Weber als Vorstandsmitglied wird Stefan Schneider, Gemeindepräsident von Welschenrohr. «Mit diesem personellen Wechsel gibt der Verein Wisent Thal ein klares Bekenntnis zu seiner Stossrichtung ab. Das Wisent-Projekt ist ein Projekt aus dem Thal für das Thal, unterstützt durch die Standortgemeinde Welschenrohr», so der Verein in seiner Mitteilung. Wer neu die Leitung des Wisent-Projekts übernimmt, ist noch offen.

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Interview: Darius Weber will Wisente im Thal ansiedeln. Warum?
16:08 min
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