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Projekttag in Schule «Extremismus ist komplexer als man denkt»

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Benjamin Ruch erläutert das Ziel des Extremismustag
aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 04.04.2018.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 21 Sekunden.

Über 100 Schüler aus allen Aargauer Kantonsschulen treffen sich am Mittwochnachmittag in Aarau um über religiösen Extremismus zu diskutieren. Hinter dem Anlass stehen Organisationen der grössten Religionsgemeinschaften. Organisiert wird sie unter anderem von Benjamin Ruch.

SRF News: Was ist die Idee hinter diesem Projekttag?

Wir wollen Religion zum Thema machen. Extremismus, Radikalismus ist natürlich ein aktuelles Thema. Die Idee ist, dass wir diese Themen in einen grösseren Zusammenhang stellen und dazu haben wir verschiedene Personen eingeladen, Referentinnen und Referenten.

Was erhoffen Sie sich von diesem Nachmittag?

Das Thema extrem zu sein oder radikal zu sein ist medial sehr präsent. Die Idee ist, dass wir uns damit auseinandersetzen möchten mit den Beweggründen, wo kommt das her? Was hat das mit uns zu tun? Darum sprechen hier auch eine Journalistin, ein Soziologe oder eine Jugendarbeiterin, die mit muslimischen Jugendlichen arbeitet. Wir möchten das in einen breiteren Zusammenhang stellen.

Geht es auch um eine Sensibilisierung der Jugendlichen für das Thema?

Es geht vor allem darum, dass die Sache komplexer ist als man zunächst denkt. Es ist gar nicht so einfach zu sagen, ob man eine radikale Position vertritt oder ob man schon extremistisch ist.

Das Thema betrifft viele Junge.

Ein Teil ist die Sache zu verkomplizieren und die Schüler zum Nachdenken zu bringen, damit sie sich überlegen: wie verhalte ich mich zum Thema? Das hat auch immer damit zu tun, wie ich mich selber sehe, wie ich die Gesellschaft sehe und wie wir mit extremen Positionen umgehen.

Sind Junge besonders gefährdet für religiöse und extremistische Tendenzen?

Wenn man das Thema verfolgt gibt es immer zwei Verbindungen: eine zur Jugend und eine zum Islam. Wir wollten das etwas weg vom Islam nehmen, Extremisten gibt es auch in anderen Feldern. Doch das Thema betrifft tatsächlich viele Junge.

Die Jugend ist ein Alter in dem man radikale Positionen austesten kann. Da kommt dann die Frage auf: wo ist es auch gewünscht, dass Jugendliche etwas einbringen zur Erneuerung der Gesellschaft? Und wo ist es ein Problem, weil es gewisse Zerstörungssehnsüchte von sich selbst oder der Gesellschaft sind?

Sehen Sie extremistische, religiöse Tendenzen auch bei uns in der Region?

Ich denke es ist nicht akut. Gleichzeitig kann man aber nicht so tun, wie wenn es mit uns nichts zu tun hätte. Wenn man den Extremismus studiert, dann hat es etwas mit westlichen Gesellschaften zu tun. Die Personen, die sich radikalisieren, die kommen vornehmlich aus westlichen Gesellschaften. Wir müssen uns überlegen: Was läuft falsch? Welche Bedürfnisse können wir nicht befriedigen? Wie gut funktioniert unser Gesellschaftssystem? Da müssen wir weiterdenken - auch hier im Aargau.

Das Gespräch führte Andreas Brandt

Benjamin Ruch

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Der Theologe ist Religionslehrer an der Kantonsschule in Baden. Er bietet den Schülerinnen und Schülern das Freifach Relgion an. Ausserdem kann im 4. Jahr der Kantonsschule Religion als Ergänzungsfach gewählt werden. Ausserdem ist Benjamin Ruch auch als Schulseelsorger tätig.

Video
Extremismus erkennen
Aus Tagesschau vom 04.04.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 17 Sekunden.

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