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Regionale Kehrichtverbrennung Deutscher Abfall bringt KVA Turgi an Auslastungsgrenze

  • Im letzten Jahr wurden in der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Turgi 125'000 Tonnen Kehricht verbrannt.
  • Mehr Abfall kann die KVA Turgi nicht verbrennen, die beiden Verbrennungsöfen sind mit dieser Jahresmenge voll ausgelastet.
  • 14'000 Tonnen Gewerbe-Abfälle wurden aus Deutschland importiert. Dazu kam Hauskehricht aus Deutschland (Landkreis Waldshut).
  • Insgesamt stammen rund 20 Prozent des gesamten Abfalls in der KVA Turgi aus Deutschland.

2017 war ein Rekordjahr für die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) in Turgi (AG). «So viel Abfall wie im letzten Jahr wurde uns bisher noch nie angeliefert», sagt KVA-Direktor Peter Ender. Um 125'000 Tonnen Abfall zu verbrennen, liefen die beiden Verbrennungsöfen das ganze Jahr – mit jeweils rund zwei Wochen Pause für Revisionsarbeiten.

Ein Blick in den aktuellen Geschäftsbericht zeigt, wie dieser Rekord zustande kam. Nämlich auch durch Importabfall aus Deutschland. Knapp 14'000 Tonnen deutscher Gewerbeabfälle wurden im letzten Jahr in Turgi verbrannt. Das sind 3500 Tonnen mehr als im Jahr zuvor.

Die KVA Turgi sei für viele deutsche Betriebe die nächstgelegene Kehrichtverbrennnungsanlage, so Peter Ender. «Die Transportwege zu uns sind kürzer, als wenn ein deutscher Betrieb in Grenznähe seine Abfälle nach Stuttgart, Bayern oder Freiburg fahren muss.»

Ausserdem sei der Preis für die Entsorgung im süddeutschen Raum gestiegen, das mache Turgi für das deutsche Gewerbe zu einer kostengünstigen Entsorgungslösung. Für die KVA Turgi sei es wirtschaftlich sinnvoll, so nah wie möglich nahe an der Auslastungsgrenze zu operieren. Denn: Die Fixkosten einer KVA unterscheiden sich kaum, ob sie nun 100'000 Tonnen oder 125'000 Tonnen Abfall verbrennt, so Ender. Insofern halte der Importabfall aus Deutschland die Kosten für die Entsorgung der Abfälle für die Einheimischen tief.

«Emissionen gibt es sowieso»

Auch ökologisch mache die Verbrennung von deutschen Abfällen in Turgi Sinn, findet der KVA-Direktor. «Der Abfall wird ja so oder so verbrannt – wenn nicht hier, dann in Deutschland. Die Emissionen entstehen also sowieso.» Aus ökologischer Sicht sei es zu begrüssen, wenn der Abfall eine möglichst kurze Transportstrecke zurücklegt, bis er verbrannt wird.

Angst vor einer möglichen Verdrängung des einheimischen durch deutschen Abfall sei unbegründet, sagt Peter Ender. Denn jeder Abfallimport müsse vom Bundesamt für Umwelt bewilligt werden. «Diese Bewilligung wird nur erteilt, solange genug Kapazität für den Schweizer Abfall vorhanden ist.»

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