Er ist Schweizermeister im Viererbob, EM-Dritter im Zweier und er hat Mitte Februar auf der Olympiabahn in Sotschi mit dem Zweierbob seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Damit gehört der gelernte Landschaftsgärtner Rico Peter aus Kölliken zu den Favoriten bei der Bob-WM in Winterberg.
Eine Rolle, die ihn nicht belastet, im Gegenteil: Der Sieg in Sotschi sei ein richtiger Booster gewesen und habe gezeigt, dass der Fahrplan stimme. Die WM 2015 – auf dieses Ziel hin hätten er und sein Team seit Jahr den Fokus gerichtet. Nun sieht alles nach einem optimalen Timing aus.
Podestplatz als Minimalziel
Rico Peter und seine Hinterleute Fabio Badraun, Simon Friedli, Thomas Amrhein (Vierer) und Janne Bror van der Zijde (Zweier) fühlen sich in Topform und reisen mit grossen Ambitionen nach Deutschland: «Unser Ziel ist eine Medaille und zwar die goldene», sagt Peter.
Alles andere als ein Podestplatz wäre für ihn eine Enttäuschung. Peters Zuversicht nährt sich nicht nur aus den jüngsten positiven Resultaten, auch die Bahn in Winterberg liege ihm gut in den Seilen. Zudem verfüge er über ein starkes Team – Coach und Sponsoren inklusive.
Im Zweierrennen, das am Freitag mit den Läufen 1 und 2 beginnt, wird wieder der Holländer van der Zijde mitfahren und nicht der Solothurner Simon Friedli, mit dem Peter Mitte Februar im Weltcup triumphiert hat: «Janne Bror bringt mehr Gewicht in den Schlitten, er ist ein richtiges 'Viech' und im Zweierbob als Anschieber gesetzt», sagt Peter. Friedli habe ihn temporär ersetzt, weil der Holländer ein geplantes Timeout zwecks Erholung eingezogen habe. Nun seien auch bei ihm, wie bei allen anderen, die Batterien voll geladen.
Gold wäre wichtig für die Popularität des Bobsports in der Schweiz
Für Rico Peter wäre der angestrebte Medaillengewinn nicht nur für sein eigenes Team und seine Sponsoren «eine Supersache», er ist auch überzeugt, dass der Bobsport in der Schweiz profitieren würde: «Es braucht Erfolge auf höchster Ebene, damit der einst so beliebte Bobsport wieder jenen Stellenwert bei Medien und Sponsoren zurück gewinnt, den er einmal hatte».
Auch wenn die Popularität auf nationaler Ebene nicht mehr so ist, wie einst, so ist der Bobsport mindestens in Kölliken derzeit in aller Munde. Wer weiss, vielleicht kommt es am nächsten Sonntag sogar zu einem weltmeisterlichen Empfang – Rico Peter und sein Team haben es in den Händen, oder besser gesagt unter den Kufen.