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Aargau Solothurn «Safran aus dem Aargau ist gerade bei Privaten gefragt»

Seit 2007 baut Silvia Bossard im Aargau Safran an. Die Initiantin und Geschäftsführerin der Firma Tagora hat 2006 erstmals mit der Knolle experimentiert. Unterdessen sind Safranfäden aus dem Aargau gefragt, gerade bei Privatpersonen. Safran aus dem Aargau hat seinen Preis, auch wegen der Handarbeit.

Aargauer Safran ist keine Vision sondern seit 2007 Realität. Mit viel Entdeckungshunger machte sich Silvia Bossard aus Althäusern bei Muri 2006 an Experiment mit der Pflanze. Auf einem Landstück ihres Vaters in Hendschiken setzte sie die Knollen und versucht Safran «Made in Aargau» zu ziehen.

Safran - das rote Gold

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Legende: Keystone
  • Safran heisst lateinisch Crocus sativus
  • Safran gilt als rotes Gold und bedeutet auf Persisch «sei gelb»
  • Woher Safran kommt ist nicht genau klar Kashmir, Kreta, Gebirge in Zentralasien, es gibt verschiedene Theorien)
  • 120 Blüten sind nötig für ein Gramm Safran – daher der hohe Preis

Die Pflanze ist wintertauglich. Die Temperaturen im Mittelland stimmen grundsätzlich ebenfalls, nur zu viel Wasser lässt die Knollen verfaulen. Den Regensommer 2014 haben die Pflanzen allerdings überlebt. Ein Glück, heisst es bei Tagora heute.

Zuerst war Safran aus dem Aargau ein Pionierexperiment. 600 Knollen wurden zu Beginn gesetzt. Heute werden 300'000 Knollen bewirtschaftet. Viele freiwillige Helfer sind zur Erntezeit im Herbst im Einsatz. Ohne ginge es nicht, sagt Tagora-Gründerin Silvia Bossard. Das Pflücken und herauslesen der roten Safranfäden ist reine Handarbeit.

Umsatzzahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt. Ganz kostendeckend ist die Safranproduktion noch nicht, vor allem weil man immer noch viel in die Forschung und Produkteentwicklung investiert. Man könne aber durchaus vom Safrananbau in unseren Breitengraden leben, mit sehr viel Know-How, findet Silvia Bossard im Interview mit Radio SRF.

Die Idee für Aargauer Safran entstand spontan

Die Idee für das Safranprojekt kam Silvia Bossard eines Tages am Flughafen. Sie war nach einem Unfall auf der Suche nach einem Projekt, das sie fordert. Aber es sollte auch ein Projekt sein, das ihr genug Ruhe lässt. Safran braucht nicht das ganze Jahr über Pflege. Ideal, fand sie und machte sich an die Arbeit.

Jetzt, im Juni, hat sich Pflanze ganz in den Boden zurückgezogen. Hier vermehrt sich die kleine, braune Knolle weiter. Am intensivsten ist die Ernte der Blüten im Herbst. Das Pflücken der Blüten ist Handarbeit, das Herauslesen der roten Fäden auch. Hier sind die Produktionskosten in der Schweiz einiges höher als im Iran oder in Afghanistan, wo die Pflanze traditionell wächst.

Stolzer Preis für regionales, ISO-zertifiziertes Produkt

«Safran aus dem Aargau kostet pro Gramm 48 Franken. Das regionale Qualitätsprodukt wird vor allem von Privatpersonen geschätzt», freut sich Tagora-Geschäftsführerin Silvia Bossard. Die gelernte ABB-Konstrukteurin hat sich später kaufmännisch weitergebildet und ist seit diesem Jahr auch gelernte Landwirtin. Sie hat die Ausbildung nachgeholt, damit sie ihr Geschäft noch besser ausbauen kann.

Am Anfang konnten wir nur kleine Mengen ernten. Unterdessen sind es 1,5 Kilogramm, phänomenal!
Autor: Silvia Bossard Geschäftsführerin Tagora, Safran aus dem Aargau

Unterdessen gibt es nicht nur rote Safranfäden aus Hendschiken, sondern auch auf einem Feld in Althäusern selbst wird Safran gepflanzt. Von aussen ist nur der Mohn sichtbar, der momentan auf dem Feld wächst. Unter der Erde vermehren sich die Knollen. «Sie dürfen einfach nicht im Wasser stehen», weiss Silvia Bossard unterdessen.

Audio
Safran aus dem Aargau (9.6.2015)
08:18 min
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 18 Sekunden.

Vanille-Glacé mit Safran und Safran-Sirup aus dem Aargau

Das Know-How hat sich die Aargauerin selbst erarbeitet, mit Hilfe von Büchern, Internet und viel Experimentierfreudigkeit. Sie forscht ständig an neuen Produkten: Safran-Sirup und Safran-Likör sind soeben entstanden, aber es gab auch schon Vanille-Glacé verfeinert mit Aargauer Safran an Bord von Swissflügen. Es gäbe keine Grenzen, findet Silvia Bossard. Man müsse kreativ sein und immer einen Schritt weitergehen.

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