«Die Situation ist 95 Prozent besser», sagt René Mühlheim. Er wohnt in der Solothurner Vorstadt und hat eine Interessengemeinschaft gegründet, nachdem immer mehr Drogen-Händler im Quartier offen dealten. Heute seien viele der «bekannten Gesichter» verschwunden, zieht Mühlheim eine positive Bilanz.
Gebessert hat sich die Situation, seit die Kantonspolizei vor wenigen Wochen begonnen hat, Kontrollen durchzuführen. Zuvor hiess es von verschiedener Seite, die Stadtpolizei sei für die lokale Sicherheit zuständig.
Warten und Beobachten bringt den Erfolg
«Kontrolle» bedeutet allerdings nicht, dass die Polizei in die Vorstadt ausrückt und sofort Verdächtige anhält. Zuerst einmal beobachten die Polizisten die Szene unerkannt aus Verstecken heraus oder in Zivilkleidern. Die Polizei will jeweils erst in dem Moment zuschlagen, wenn die Drogen-Händler wirklich Drogen verkaufen. So steigt die Chance, dass die Dealer nicht wegen Bagatelldelikten kurze Zeit später wieder auf der Strasse stehen, sondern mehrere Monate hinter Gitter kommen.
Am Montag hatte die Kantonspolizei mit einer solchen Kontrolle erneut Erfolg. 12 Polizisten – darunter 2 Stadtpolizisten – rückten kurz nach 15 Uhr in die Solothurner Vorstadt aus. Drei Stunden später konnten sie drei Drogendealer und einen Käufer verhaften.
Drogenhändler landen für mehrere Monate hinter Gitter
Bei zwei Dealern handelt es sich um Nordafrikaner. Der eine hatte 18 Gramm Gras bei sich. Er ist in einem anderen Kanton wegen Diebstählen zur Verhaftung ausgeschrieben. Beim dritten Dealer handelt es sich um einen Schwarzafrikaner. Ihn konnte die Polizei beim Verkauf von Kokain erwischen. Nur wenige Stunden nach der Verhaftung in Solothurn wurde in seinem Wohnkanton eine Hausdurchsuchung durchgeführt und 30 Gramm Kokain sichergestellt.
Manfred Rhyn ist Regionenchef der Region Mitte bei der Kantonspolizei und zufrieden mit dem Einsatz. Er ist sicher, dass die Dealer mehrere Monate ins Gefängnis müssen und ihm nicht morgen oder übermorgen in der Vorstadt wieder über den Weg laufen. Vorstadt-Bewohner René Mühlheim hört es gern.
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Bild 1 von 7. Drogenkontrolle bedeutet zuerst einmal: Im Versteckten beobachten und warten. Die Polizisten operieren verdeckt und schlagen erst zu, wenn die Drogen-Dealer wirklich Drogen verkaufen. So erhöht sich die Chance, dass die Verkäufer lange Haftstrafen erhalten und nicht nach kurzer Zeit wieder auf freiem Fuss sind. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 7. Die wachsamen Augen von Manfred Rhyn. Der Regionenchef der Region Mitte bei der Kantonspolizei beobachtet vom zivilen Polizeiauto aus die Szene rund um den Dornacherplatz. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 7. Drei Dealer kann die Kantonspolizei bei dieser Kontrolle verhaften. Der eine hat 18 Gramm Gras dabei und ist in einem anderen Kanton zur Verhaftung ausgeschrieben. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 7. Während ein Polizist den Drogen-Händler auf weitere Drogen oder Waffen durchsucht, verschafft sich sein Kollege einen Überblick über die beschlagnahmten Drogen und das beschlagnahmte Bargeld. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 7. Stefan Allemann hat den erfolgreichen Einsatz geleitet. 12 Polizisten – davon 2 Stadtpolizisten – standen einen ganzen Tag lang im Einsatz. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 7. In einem solchen „gesicherten Warteraum“ müssen die Verhafteten bleiben, bis sie von den Polizisten befragt werden. Manchmal muss zuerst ein Dolmetscher aufgeboten werden. Nach der Befragung durch die Polizei wird meist die Staatsanwaltschaft orientiert und die Verhafteten oft ins Untersuchungsgefängnis gebracht. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 7. In solche Boxen kommen die Kleider und anderen Sachen der Verhafteten. Bildquelle: SRF.