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Kantonsschulen: Studienreisen wenn immer möglich nicht per Flugzeug
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 15.03.2019. Bild: Keystone
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Streiks zum Klima Gymnasien: Studienreisen per Flugzeug sind mehr und mehr out

  • Die Kantonsschulen Baden und Wohlen führen für die Abschlussklassen jeweils im Herbst Studienreisen durch.
  • Grundsätzlich sind alle Transportmittel erlaubt, auch das Flugzeug.
  • Die Schulleitungen stellen aber fest, dass die Schülerinnen und Schüler Flugreisen mehr und mehr infrage stellen.

An der Kantonsschule Baden gibt es diesen Herbst zehn Abschlussklassen. Sie alle planen momentan Studienreisen. Es geht zum Beispiel nach Budapest, Florenz, Amsterdam oder auch Prag. Für all diese Destinationen ist der Zug das beste Transportmittel.

Klimastreiks am Freitag in der Region

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Legende: SRF

Am Freitag fanden auf der ganzen Welt Aktionen gegen den Klimawandel statt. Unter anderem gingen auch in Aarau, Baden, Olten und Solothurn Jugendliche auf die Strasse. In Aarau trotzten laut Stadtpolizei 500 Mittelschülerinnen und -schüler dem strömenden Regen. An der Protestaktion in Aarau waren aber nicht nur junge Menschen zu sehen. Auch Erwachsene solidarisierten sich mit dem Anliegen der Jugendlichen.

In Solothurn war über Mittag ein Sitzstreik angekündigt. Die Demonstranten setzten sich aber nicht auf den Boden, weil es zu nass und kalt war. So wurde aus dem Sitzstreik ein Stehstreik. Die Kantonspolizei spricht von total gegen 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Neben Schülern waren insbesondere auch engagierte Senioren anzutreffen.

Vier Abschlussklassen der Kanti Baden reisen aber mit dem Flugzeug. Es zieht sie z. B. nach Athen, Barcelona oder auch Lissabon. Für Studienreisen mit dem Flugzeug braucht es an der Kanti Baden eine Bewilligung der Schulleitung. Eine Bewilligung gebe es, so Prorektorin Andrea Hofmann, wenn eine Reise mit dem Zug oder Car zu lang dauern würde, wenn eine Destination so gar nicht zu erreichen wäre oder wenn der Zug sehr viel teurer wäre als das Flugzeug.

Mehr Diskussionen übers Fliegen

Vorschrift ist bei jeder Flugreise, dass der Flug CO2 kompensiert wird. Die Schülerinnen und Schüler müssen also einen Zuschlag bezahlen auf den normalen Ticketpreis. Man habe das schon immer so gemacht, sagt Andrea Hofmann, das habe mit den Klimastreiks nichts zu tun.

Doch man spüre, dass die aktuelle Klimadebatte auch auf die Planung der Studienreisen abfärbe: «Es ist tatsächlich so, dass es Klassen gibt, die aufgrund der Klimastreiks von sich aus gesagt haben, dass sie eine Destination wählen, wo man mit dem Zug gut hinkommt.»

Auch Matthias Angst spürt, dass sich etwas verändert hat. Er ist Rektor der Kantonsschule Wohlen. Hier habe man zwar schon immer darauf geachtet, dass man nachhaltig reise. Man beachte zum Beispiel seit 10 Jahren die «Climate Action» der Unesco. «Die Diskussion hat sich jetzt aber intensiviert mit der regen Berichterstattung und den Diskussionen unter Schülerinnen und Schülern und den Lehrpersonen betreffend Klimastreik und eben auch darüber, wie sich die Schule verhalten sollen.»

Fliegt jemand nach Edinburgh?

Im Unterschied zur Kantonsschule Baden finden an der Kanti Wohlen die Studienreisen im Herbst nicht im Klassenverband statt. Die Schule bestimmt die Reiseziele und schreibt die Studienreisen aus. Die Schülerinnen und Schüler wählen dann die Destination, die ihnen am besten gefällt. Für die meisten Reisen, z. B. nach Antwerpen, Rom oder Prag, hat man den Zug gewählt. Auch eine Car-Reise gibt es, sie führt nach Kroatien.

Doch die Reise nach Schottland, in die Hauptstadt Edinburgh, ist als Flugreise ausgeschrieben. Diese Stadt sei mit dem Zug nur sehr schwer zu erreichen, sagt Rektor Matthias Angst. Er ist gespannt, ob die Reise auf dem Hintergrund der Klimadiskussion nun zustande kommt: «Es wird sehr interessant sein, inwiefern und wie viel Schülerinnen und Schüler dieses Reiseziel wählen werden.» Gibt es zu wenig Anmeldungen für diese Flugreise, wird sie nicht durchgeführt.

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In Aarau gingen nicht nur Junge auf die Strasse
aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 15.03.2019. Bild: SRF
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