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Gemeinden pochen auf Abfall-Monopol
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 05.09.2019. Bild: Keystone
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Streit um Abfall Immer mehr Private mischen im Müllgeschäft mit

Einfach für die Kunden: Das Angebot der Zofinger Firma tönt verlockend. Statt alles separat zu sammeln, können die Kunden alles in einen Sack schmeissen; egal ob Glas, Kaffeekapseln, Sparlampen, Kleider oder auch Metall. Die Firma holt danach den Sack zuhause ab und trennt es in der eigenen Lagerhalle. Danach geht es weiter zum Recycling.

Der Service «Multibag» kostet rund 20 Franken pro Monat. Geschäftsleiter David Gloor betont, dass er für diesen Betrag nur Abfall abholt, der recycelt werden kann. Zudem zahlen die Kunden nicht für die Entsorgung an sich, sondern vielmehr für den Service. «Sie zahlen fürs Abholen, fürs Trennen. Der Mitarbeiter, der sortiert, muss ja auch bezahlt werden.»

Mensch mit gelber Weste und Abfallsack in der Hand
Legende: Der 21-jährige David Gloor bietet den Recycling-Service für die Haushalte im Aargau und den Nachbarkantonen an. SRF

Kritik von Gemeinden: Das Angebot des Zofinger Unternehmens kommt jedoch nicht überall gut an. 16 Gemeinden im unteren Fricktal haben ihm verboten den Abfall einzusammeln. «Diese Firma hat in keiner Gemeinde eine Bewilligung eingeholt», kritisiert Gisela Taufer vom Abfallverband unteres Fricktal.

Dies wäre nötig gewesen. Schliesslich haben die Gemeinden ein Abfallmonopol. Sie entscheiden also, wer den Müll einsammeln darf und wer nicht. Dies gilt auch für recyclebare Abfälle wie Glas, Metall oder Papier.

Mensch mit gelber Weste und Abfallsack in der Hand
Legende: David Gloors Firma sortiert in der Lagerhalle in Zofingen den eingesammelten Müll. SRF

Kanton findet Monopol berechtigt: «Mit dem Monopol kann man sicherstellen, dass der Siedlungsabfall entsorgt wird», sagt David Schönbächler vom Aargauer Umweltdepartement. Und da gehören auch die recyclebaren Abfälle dazu. Es geht dabei auch ums Geld.

Schönbächler erklärt: «Diese (recyclebaren) Abfälle haben auch einen bestimmten Wert.» Die Gemeinden erhalten dafür eine Entschädigung. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Gemeinden diesen Müll behalten wollen. Denn bei Glas, Metall und Papier handelt es sich auch um Rohstoffe die Gelder einbringen.

Müllgeschäft scheint lukrativ: Obwohl die Gemeinden oft bremsen, mischen immer mehr Unternehmen im Müllgeschäft mit. In den letzten Jahren gab es eine Zunahme, sagt Schönbächler: «Es gibt mehr Firmen, die Müllentsorgung anbieten. Man kennt es etwa von den Kunststoffsammlungen oder auch Recyclinghöfe haben zugenommen». Das damit letztlich das Müllmonopol der Gemeinden fällt, glaubt Schönbächler jedoch nicht. Schliesslich sei die Abfallentsorgung eine Grundaufgabe der öffentlichen Hand.

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