Goerge Kuratle führt die Kuratle Group AG. Er hat Ende Oktober den «Entrepreneur of the Year Award» erhalten. Verliehen wird dieser von EY, der globalen Organisation, zu der auch die Ernst&Young-Unternehmen gehören.
EY macht Wirtschaftsprüfungen, Steuerberatungen und Rechtsberatungen. EY lobt die Kuratle aus Leibstadt als Familienerfolg. Der Betrieb habe unternehmerisches Denken und eine flache Organisationsstruktur, lobt EY.
Die Firma wird von Georg Kuratle und seinen drei Kindern Roger, Corinne und Fabian Kuratle geführt. Die Firma ist ein Holzhandelsbetrieb, der international tätig ist. George ist der Patron. Ihn mache die Auszeichnung von EY stolz, sagt er gegenüber SRF.
500 Mitarbeiter zählt Kuratle in der Schweiz. Weltweit sind es 750. 120 davon arbeiten in Leibstadt. «Mitarbeiter-Kapital», das werde bei Kuratle gelebt, sagt George Kuratle. Die Firma lebe diese Werte. Man müsse interessante Jobs generieren, Arbeitsplätze schaffen, die Mitarbeiter anerkennen.
Die Dienstleistungsfirma bietet verschiedene Lehrstellen. Kuratle hat eine eigene Form von Nachwuchsförderung. Die Firma hat eine unternehmenseigene Aus- und Weiterbildungsplattform, die «Kuratle Academy». Aufgebaut wurde sie von Corinne Kuratle, der Tochter von Firmeninhaber George Kuratle. Die Mitarbeiter können sich intern bis zur Führungsperson schulen lassen.
Kuratle sei ein «Vollsortiment-Anbieter» in der holzverarbeitenden Industrie und bediene die gesamte «Wertschöpfungskette», lobte EY an der Preisverleihung. Die Aargauer Firma ist im Holzhandel und in der Verarbeitung tätig. «Von der Betondecke bis zum Dachfirst liefern wir Firmen Holz-Material», beschreibt George Kuratle seine Firma.
Die holzverarbeitende Industrie in der Schweiz bestellt Material bei Kuratle. Innenausstatter, Baumärkte, Bodenleger kaufen bei der Firma ein. Baumstämme werden hier nicht mehr verarbeitet. Der Vater von George Kuratle machte das noch. Nun sind die drei Kinder von George Kuratle im Betrieb tätig.
Als Unternehmer sei man immer ausgestellt, so Kuratle. Man müsse Versprechen halten, immer, findet der Patron. Natürlich müsse es wirtschaftlich funktionieren. Trotzdem sei eine Familienphilosophie für eine Firma machbar. George Kuratle gratuliert den Mitarbeitern zum Geburtstag, persönlich. Für jeden gibt es ein Geschenk zum Geburtstag.
Es brauche in jeder Unternehmung, egal ob mit oder ohne Kindern, eine Streitkultur, findet George Kuratle. Das sei gesund. Für die Mitarbeiter brauche es einen Ansprechpartner, das sei wichtig. Er habe die Kinder früh, mit 12, 13 in den Betrieb geholt, erinnert er sich. «Ich habe den Kindern früh gezeigt, dass es Spass macht, Unternehmer zu sein».
Die Kuratles haben einen Familienrat, mit Kindern, Verwaltungsrat und einem externen Coach. Ab 2020/21 will George Kuratle viele Aufgaben dem mittleren Kind, Sohn Roger, übergeben. Er ist der designierte Nachfolger. Seine Geschwister werden ihn auch künftig unterstützen. «Es braucht mehr als eine Person, um meinen Vater zu ersetzen», sagt er schmunzelnd.