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Der Wisent spaltet die Politik (15.11.17)
Aus Regi AG SO vom 15.11.2017.
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Wilde Tiere Wisente im Thal: «Schnapsidee!» – «Leuchtturm-Projekt!»

Soll der europäische Bison im Kanton Solothurn angesiedelt werden? Die Meinungen im Parlament gehen weit auseinander.

Das Solothurner Kantonsparlament hat am Mittwoch über den Wisent diskutiert. Ein Verein will den europäischen Bison, der vor Jahrhunderten auch durch Schweizer Wälder streifte, in der Region Thal wieder ansiedeln.

Nachdem sich die Regierung bereits skeptisch geäussert hatte, waren die Meinungen im Parlament differenzierter. Die Voten reichten von totaler Ablehnung bis zu Begeisterung. Und es gibt viele Kantonsräte, die sich noch keine abschliessende Meinung gebildet haben.

«Leuchtturm für den Naturpark Thal»

Als Befürworter der Wisent-Ansiedlung bekannte sich Mark Winkler (FDP): «Als Touristiker bin ich begeistert. Der Naturpark Thal kann ein solches Leuchtturm-Projekt sehr gut gebrauchen. Ein solcher Wisent-Park wird ein Anziehungspunkt für Familien, Schulklassen, Wanderer und Tierverhaltensforscher.»

Der Wisent

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Der Wisent gilt als europäisches Ur-Rind. Bereits im Mittelalter wurde ein Grossteil der Population ausgerottet. In freier Wildbahn kommt der Wisent heute in Polen oder Russland vor, in Deutschland wurde 2013 eine Gruppe ausgewildert. Die Tiere werden rund 500 Kilogramm schwer und erreichen eine Höhe von knapp zwei Metern.

Winkler ist überzeugt, dass Restaurants, das Postauto, der Weissensteintunnel und auch die Hofläden im Thal profitieren könnten. Die Hofläden müssten einfach ihr Sortiment anpassen und Plüsch-Bisons verkaufen, meinte der Witterswiler.

«Wird nur Ärger bringen»

Zu den lautesten Gegnern der Wisent-Ansiedlung gehört Beat Künzli (SVP). Der Laupersdörfer hatte mit einem Vorstoss die Diskussion im Kantonsrat ausgelöst. Er kann dem Projekt gar nichts Positives abgewinnen: «Man kann träumen, man kann Ideen haben. Aber man sollte nicht etwas realisieren, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist und nur Ärger bringen wird».

Als Bauer in der Region Thal befürchtet Künzli, dass Wisente wie schon die Wildschweine grosse Schäden anrichten: «Mit ein wenig gesundem Menschenverstand ist wohl allen klar, was diese bis zu einer Tonne schweren Brocken alles anrichten. Nicht auszudenken, welche Schäden diese gefrässigen Tiere in kurzer Zeit an landwirtschaftlichen Kulturen und im Wald anrichten können.»

Noch kein Gesuch eingereicht

Insbesondere die Sprecher von SP und Grünen wollten sich noch nicht klar für oder gegen das Wisent-Projekt positionieren. Sie machten den Initianten aber Mut, ihr Projekt weiterzuverfolgen und wie geplant ein Gesuch einzureichen.

Zum jetzigen Zeitpunkt, wo noch nicht einmal ein Gesuch vorliege, schon Total-Opposition zu machen, sei nicht angebracht, meinte Grünen-Sprecher Daniel Urech (Dornach) an die Adresse der Bauern.

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