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Aargau Solothurn «Zur Fachhochschule Nordwestschweiz gehört auch die Forschung»

Ein «Riese» sei die Fachhochschule Nordwestschweiz, und der Bereich Forschung scheine «überdimensioniert». Diese Vorwürfe hörte man kürzlich im Solothurner Kantonsrat. Im Gespräch mit dem Regionaljournal kontert Direktionspräsident Crispino Bergamaschi die Kritik.

Crispino Bergamaschi

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Crispino Bergamaschi ist seit Januar 2011 Direktionspräsident der Fachhochschule Nordwestschweiz. Nach den Schulen in Wohlen absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Elektromechaniker. Nach einem Studium an der ETH Zürich war er Dozent für Mikroelektronik an der damaligen Fachhochschule Aargau.

Soeben hat an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) das neue Semester begonnen. Fast 10‘000 Personen studieren an den verschiedenen Instituten, zudem bietet die Fachhochschule 2300 Mitarbeitern eine Arbeitsstelle.

Finanziert wird die FHNW von den Kantonen Aargau, Solothurn, Basel-Landschaft und Basel-Stadt. Der Aargau steuerte im vergangenen Jahr 81 Millionen Franken an die Fachhochschule bei, der Kanton Solothurn 32 Millionen.

«Für globale Verhältnisse sind wir klein»

Was die Zukunft der FHNW angeht, machen sich einige Solothurner Kantonsräte Sorge. Dies zeigte vor Kurzem eine Debatte im Parlament. Die Kantone könnten sich den «Riesen» FHNW vielleicht bald nicht mehr leisten, befürchtete etwa Matthias Stricker (SP).

Direktionspräsident Crispino Bergamaschi nimmt nun als Freitagsgast des Regionaljournals Stellung zur Kritik aus Solothurn. «Wir sind zwar eine grosse Institution für Schweizer Verhältnisse, aber wir sind für globale Verhältnisse sehr klein», relativiert Bergamaschi.

«Bei der Forschung sind wir im Schweizer Durchschnitt»

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Der Direktionspräsident der FHNW im Gespräch (20.09.13)
14:48 min
abspielen. Laufzeit 14 Minuten 48 Sekunden.

Im Solothurner Kantonsrat wurde insbesondere die Forschung kritisiert. Diese sei überdimensioniert, hiess es. Thomas Eberhard (SVP): «Die Fachhochschule Nordwestschweiz muss sich nicht zu wichtig nehmen, sie muss als Kernaufgabe keine Forschung betreiben».

Direktionspräsident Bergamaschi verweist auf den Auftrag, den die Fachhochschulen vom Bund haben: «Zu einer Hochschule gehört nicht nur Ausbildung, sondern auch die Forschung». Und der Bereich Forschung bei der FHNW sei im Schweizer Durchschnitt.

Forschung soll bekannter werden

Was aber forscht eigentlich die Fachhochschule Nordwestschweiz? Das sei den Geld gebenden Kantonen oft nicht bekannt, kritisierte Kuno Tschumi (FDP) in der Kantonsratsdebatte: «Wir haben das Gefühl, es würden in einem Weiher, der uns gehört, Fischli gezüchtet, die wir dann füttern sollen»

Crispino Bergamaschi zieht aus der Kritik Lehren. Er will künftig besser über die Forschungs-Erfolge der Fachhochschule informieren. Beispielsweise darüber, wie die FHNW mit der Firma Ammann zusammen eine Maschine zur Bodenverdichtung optimiert hat, damit diese nicht mehr so viel Energie verbraucht.

Wo kann die Fachhochschule sparen?

Die FHNW

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Die Fachhochschule Nordwestschweiz ist 2006 aus der Fusion der Fachhochschulen Solothurn, Aargau und Basel entstanden. Sie unterrichtet an neun Standorten 9'700 Studierende. Die Angebote reichen von Musik bis Psychologie, und von Architektur bis Wirtschaft.

In den nächsten Jahren werden die Träger-Kantone der FHNW nicht auf Rosen gebettet sein. Einige Politiker fordern deshalb, auch die Fachhochschule müsse den Gürtel enger schnallen. Der Solothurner EVP-Kantonsrat René Steiner meinte in der erwähnten Debatte: «Wenn die Fachhochschule von diesem Kanton Geld erhält, bin ich der Meinung, muss sie auch einen Beitrag leisten ans Sparen».

Wo die FHNW sparen würde, wenn sie dazu gezwungen wäre, lässt Direktionspräsident Bergamaschi offen. Er betont indes, die Fachhochschule verursache nicht nur Kosten: «Wir sind auch eine Investition in die Zukunft. Ich bin überzeugt, dass die FHNW einen wesentlichen Beitrag leisten kann zur Attraktivität und Wettbewerbfähigkeit der Nordwestschweizer Kantone».

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