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Aargau Solothurn Zurück in die Familie ist das oberste Ziel

Im Schweizer Kinderheimwesen zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Immer mehr Kinderheime arbeiten darauf hin, dass die Kinder wieder in ihre Familien zurückkehren können. Die Eltern werden dabei von den Kinderheimen unterstützt. Beispielsweise im Wettinger Kinderheim Klösterli.

Familie mit zwei Kindern und Betreuerin
Legende: Glückliche Familie dank dem Modell der Kompetzenorientierung? Schweizer Kinderheime probieren es aus. Colourbox (Symbolbild)

Im Kinderheim Klösterli in Wettingen gibt es keine Waisenkinder. Wie in den meisten Schweizer Kinderheimen stammen auch hier die meisten Kinder aus Familien, denen die Probleme über den Kopf gewachsen sind. Es gebe aber auch Eltern, die einfach nicht wüssten, wie man Kinder erzieht, erklärt Heimleiter Sander van Riemsdijk gegenüber Radio SRF: «Diesen Eltern wollen wir zeigen, wie man beispielsweise mit Kindern spielt.»

Das Kinderheim Klösterli in Wettingen arbeitet dabei nach dem «Modell der Kompetenzorientierung» der Zürcher Soziologieprofessorin Kitty Cassée. Sie will mit ihrem Modell die Familien soweit bringen, dass sie ihre Probleme im Alltag selber bewältigen können, und dass die Kinder so in die Familien zurückkehren können.

Nicht lukrativ

Das Problem dieses Systems ist, dass es für die Kinderheime eigentlich nicht attraktiv ist. Mit dem Ziel, die Kinder wieder in die Familien zu bringen, bleiben die Kinder weniger lang im Heim. Kitty Cassée, die seit vier Jahren im Ruhestand ist, will mit ihrem Projekt aber die Kinder in den Vordergrund stellen. «Die Schweiz muss in diesem Bereich innovativer werden», sagt Cassée gegenüber dem «Echo der Zeit» von Schweizer Radio SRF.

Audio
Neues Konzept im Kinderheim Klösterli in Wettingen (01.09.14)
05:52 min
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 52 Sekunden.

In Holland funktioniere dieses System sehr gut, meint die gebürtige Holländerin. Dort gibt es auch eine Art Kinder-Spitex. Familien mit Problemen werden zuhause von Therapeuten aufgesucht, und zwar bevor eine Heimeinweisung nötig ist. In diesem Zusammenhang kritisiert Kitty Cassée die Finanzierung in der Schweiz: «Die Gemeinden zahlen erst, wenn es zur Einweisung ins Kinderheim kommt, weil dann der Kanton mitzahlt.»

Dabei könnten viele Einweisungen in Kinderheime verhindert und so Kosten gespart werden, ist Cassée überzeugt. Bis jetzt arbeiten aber erst 20 Kinderheime in der Schweiz nach ihrem System der Kompetenzorientierung.

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