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Schlewitt
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 08.06.2018.
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Abgang «Dieses Leben unmittelbar vor der Haustüre werde ich vermissen.»

Carena Schlewitts Auftakt in Basel vor zehn Jahren war nicht einfach: «Ich bin in eine schwierige Situation geraten, die ich nicht habe vorhersehen können», sagt die abtretende künstlerische Leiterin der Kaserne Basel. Sie habe damals «gemerkt, dass die Kaserne von Grund auf neu aufgestellt werden muss, nicht nur finanziell, sondern auch strukturell. Das war eine grosse Aufgabe».

Schwierig seien vor allem ihre ersten beiden Spielzeiten gewesen; die seien ein «ständiges Wechselbad» gewesen. Bald habe sie Anträge und Gesuche gestellt und versucht, von verschiedenen Seiten Geld zu bekommen.

Drei Sparten-Haus Kaserne

Schlewitt behauptete sich unter anderem gegen jene, die sich die Kaserne als Musikhaus wünschten, und hielt am Drei-Sparten-Haus fest. «Ich habe damals fast Mantra-mässig vom gemeinsamen Dach gesprochen.» Nach und nach hätten sich Musiker an Theaterprojekten beteiligt und die freie Szene habe sich entwickelt. Dies sei allerdings nur zum Teil auf die Ausrichtung der Kaserne und ihre persönliche Hartnäckigkeit zurückzuführen, so Schlewitt. «Die Förderlandschaft in Basel-Stadt und Baselland hat sich entwickelt.» Dies sei für Kunstschaffende wichtig. «Wenn die finanzielle Seite nicht stimmt, dann können die Künstlerinnen und Künstler nicht gut arbeiten.»

In Basel sei die freie Szene heute nicht schlecht aufgestellt, sagt Schlewitt und räumt sogleich ein: «Bei den Proberäumen allerdings nicht.»

Kampf um Subventionen

Trotz Trägerschaft im Rücken, musste die Kaserne für Subventionen kämpfen. Schlewitt erinnert sich noch lebhaft an die diesbezügliche Debatte im Basler Parlament im Januar 2010. Sie habe die fast vierstündige Diskussion im Rathaus nervös mitverfolgt. Schlussendlich war das Resultat eindeutig und die Subventionen wurden erhöht. «Ich erinnere mich noch gut, wie erleichtert und froh wir damals waren.» Dieser Entscheid sei ein Anfang gewesen, damals habe sich das Bild der Kaserne in der Stadt zu Ändern begonnen «und wir konnten entspannter weiter arbeiten.»

Vorbei war der Kampf ums Geld aber nicht, denn plötzlich preschte der Kanton Baselland vor und halbierte die Kulturpauschale, gab also auch an die Kaserne weniger Geld. «Ich habe mich gefragt, weshalb die Politikerinnen und Politiker in Baselland den Wert der Kultur so wenig schätzen.» Überrascht habe sie auch die Art und Weise - unangekündigt und unüberlegt - wie Baselland diese Kürzung ins Spiel brachte.

In ihrer Zeit an der Kaserne Basel habe sich Basel als Kulturort bewiesen, es gebe viele Institutionen und ein sehr kulturinteressiertes Publikum. «Und es gibt eine Schweizer Art, gemeinsam zu denken und zu entschieden und das nehme ich als sehr positiv wahr.» Ebenso werde sie das Areal als Ganzes vermissen, gerade im Sommer, wenn sich viele Menschen auf der Wiese und dem Platz aufhielten. «Dieses Leben unmittelbar vor der Haustüre eines Kulturzentrums werde ich vermissen. Basel ist in diesen zehn Jahren zu einer zweiten Heimat für mich geworden.»

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