Die baselstädtischen Stimmberechtigten haben die Hornkuh-Initiative am Sonntag deutlich angenommen. Der Ja-Stimmen-Anteil liegt bei knapp 57 Prozent. Auch Baselland sagt Ja mit rund 52 Prozent.
Wer die Resultate analysiert, merkt: Auf Sympathie ist die Initiative vor allem in urbanen Gebieten der Region Basel gestossen. So stimmten beispielsweise die Agglo-Gemeinden Arlesheim und Pratteln mit über 60 Prozent zu (siehe Tabelle unten). In der Stadt Basel gab es 58 Prozent Ja-Stimmen. Auf die grösste Gegenliebe stiess die Hornkuh-Initiative in einzelnen Gemeinden im Laufental: Dittingen erzielte mit knapp 70 Prozent Ja-Stimmen den Spitzenplatz, gefolgt von Burg im Leimental.
«Romantische Sichtweise»
Lukas Golder, Politologe bei gfs.bern, erklärt sich das Abstimmungsverhalten in den beiden Basel mit einer «leicht romantischen Sicht» auf die Landwirtschaft. Man habe aus einer «links-grünen und einer Nachhaltigkeitsperspektive» abgestimmt.
Es sei auffällig, dass dagegen Kantone wie Uri, in denen in letzter Zeit viele Landwirtschaftsbetriebe geschlossen wurden, ganz anders abgestimmt hätten. «Je härter die Realität der Landwirtschaft an einem Ort durchschlägt, beispielsweise durch den tiefen Milchpreis, desto deutlicher ist die Initiative verworfen worden.»
Wie bei der Zweitwohnungs-Initiative
Parallelen sieht der Politologe zur Zweitwohnungs-Initiative, die auch in urbanen Gegenden eine höhere Zustimmung erfuhr als in den Bergkantonen, die direkt von ihr betroffen sind. In Basel-Stadt sei zudem die Initiative gegen Nahrungsspekulation angenommen worden. «Auch sie forderte, wie jetzt die Hornkuh-Initiative, eine andere Ausrichtung der Landwirtschaft.»
Gemeinden mit dem grössten Ja-Anteil bei der Hornkuh-Initiative
Gemeinde | Prozentzahl |
---|---|
Dittingen | 69,9 |
Burg im Leimental | 67,0 |
Waldenburg | 61,5 |
Arlesheim | 60,6 |
Pratteln | 60,4 |
Grellingen | 60,3 |