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Alles wegen Donald Trump Strafzölle machen Alu Laufen zu schaffen

Nach den USA schützt auch die EU ihre Aluminium-Hersteller mit Importlizenzen. Zum Nachteil der Schweizer Produzenten.

Im Abfertigungslager der Aluminium Laufen AG in Liesberg stapeln sich derzeit die Produkte. Aluröhren beispielsweise, die nur darauf warten, dass sie in die EU verschickt werden können. «Vor ein paar Wochen war es noch schlimmer, da konnte man hier nicht einmal mehr durchlaufen», sagt CEO Patrick Villiger.

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Strafzölle machen Alu Laufen zu schaffen
aus Regionaljournal Basel Baselland vom 30.08.2018.
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Der Grund, weshalb Aluminium Laufen momentan auf einem Teil ihrer Produkte sitzen bleibt, heisst Donald Trump. Zumindest indirekt. Hintergrund ist, dass die USA gegen chinesische Aluwaren saftige Strafzölle verhängt haben, weshalb diese derart teuer geworden sind, dass in den USA niemand mehr chinesische Produkte kaufen will. Die Chinesen suchen nun nach neuen Absatzmärkten und haben dabei die EU im Visier.

Drei Wochen warten für eine Importlizenz

Brüssel versucht nun allerdings zu verhindern, dass die chinesische Billigware massenhaft in die EU kommt, weil dies die europäische Alu-Industrie ruinieren könnte. Deshalb verlangt sie von allen Lieferanten von ausserhalb der EU, dass diese für jede Ladung eine Importlizenz beantragen. Die Folge: Die Importe verzögern sich. «Im Moment dauert es bis zu drei Wochen, bis wir so eine Lizenz erhalten. Vielen Kunden ist dies zu lange», sagt Villiger

Man hat uns gesagt, dass unsere Produkte zwar gut, aber unsere Lieferfristen zu lang seien
Autor: Patrick Villiger CEO Aluminium Laufen AG

Vor allem die Autoindustrie, die immer nur so viel Aluteile bestellt, wie sie in den nächsten paar Tagen verbaut, ist zurückhaltend geworden. «Man hat uns gesagt, dass unsere Produkte zwar gut, aber unsere Lieferfristen zu lang seien», sagt Villiger. Deshalb würden nun einige Abnehmer Produkte von anderen Lieferanten aus der EU beziehen. Der vorläufige Verlust für die Alu Laufen allein im Frankreichgeschäft: minus drei Millionen Franken, knapp vier Prozent des Umsatzes.

Die Angst vor europäischen Strafzöllen

Dieser Verlust ist das eine. Mindestens so schlimm sei indes, dass man Kunden, die weniger oder überhaupt nicht mehr bestellen, nur mit allergrösster Mühe zurückgewinnen können, sagt Villiger. Doch damit sind die Sorgen noch nicht zu Ende. Laut dem Regelwerk des Welthandels, kurz WTO, sind solche Importlizenzen Voraussetzung dafür, dass man zu einem späteren Zeitpunkt Strafzölle verhängen kann.

Tut die EU das und nimmt die Schweizer Lieferanten nicht aus, hätte dies gravierende Folgen für alle helvetischen Betriebe, die in die EU liefern. Auch für die Alu Laufen. Denn die EU ist ihr grösster Absatzmarkt. Noch ist man nicht so weit. Einen gewissen Schutz bietet das Freihandelsabkommen mit der EU. Ob dieses aber wirklich hält, falls sich der weltweite Handelskonflikt zu einem Handelskrieg auswächst, ist alles andere als klar.

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