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Elsässer Bürgermeister stirbt am Corona-Virus
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 07.04.2020. Bild: SRF, Martina Polek
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An Corona gestorben Das Dreiland verliert eine Schlüsselfigur

Mit Jean-Marie Zoellé, dem Bürgermeister von St. Louis, verliert die Region einen Kämpfer fürs Dreiland.

Noch keinen Monat ist es her, da wurde Jean-Marie Zoellé als Bürgermeister von Saint Louis mit über 80 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Dabei hätte er diese Wahl wegen des Corona-Virus gerne verschoben. Er hatte sich schliesslich selbst mit dem Virus angesteckt und ist jetzt an den Folgen in einem Spital in Bonn 75-jährig gestorben.

In erster Linie Elsässer, dann erst Franzose

Pragmatisch, lösungsorientiert und ein markanter Politiker - so beschreiben ihn Weggefährten auf der Schweizer Seite des Dreilands. «Ich hatte immer den Eindruck, dass er in erster Linie Elsässer war und dann erst Franzose», sagt der Basler Regierungsrat Hans-Peter Wessels. Der Baudirektor hatte über Jahre eng mit Zoellé zusammengearbeitet, im Rahmen der Verlängerung der Tramlinie 3 nach Saint Louis.

Dieses grenzüberschreitende Projekt habe Zoellé massgeblich vorangetrieben, vor allem aus pragmatischen Gründen. «Die Lebensrealität für viele Menschen in Saint Louis ist eine trinationale, deshalb hat er sich stark für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eingesetzt», sagt Wessels. Dabei sei er immer ein harter Verhandlungspartner gewesen. Festgefahrene Konflikte hätte er am liebsten unter vier Augen bei einem guten Mittagessen gelöst.

Ein Herz für Saint Louis und fürs Dreiland

«Jean-Marie Zoellé lag seine Heimatstadt am Herzen, aber er hat immer das grosse Ganze gesehen», so beschreibt ihn der Basler Grossrat Heinrich Ueberwasser (SVP). Er hat mehrere Jahre mit Zoellé im Trinationalen Eurodistrict Basel zusammengearbeitet, eine Organisation, die sich für die Zusammenarbeit im Dreiländereck einsetzt.

Der Tod des Bürgermeisters von Saint Louis entsteht eine Lücke in der trinationalen Zusammenarbeit, sagt Ueberwasser. Zoellé sei gegenüber dem deutschprachigen Raum sehr offen gewesen. Dort habe sich Zoellé wohl gefühlt, nicht zuletzt weil er noch fliessend Elsässerdeutsch sprach. Etwas, das bei der jüngeren Generation immer seltener wird.

Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr;

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