Im Baselbiet liefern sich Bauernfamilien derzeit einen Wettstreit. Dabei gehts weder um Kraft noch um Ausdauer oder Geschicklichkeit, sondern um Artenreichtum und Schönheit. Prämiert werden die artenreichsten Wiesen – sprich: Magerwiesen. Denn während auf den gängigen Fettwiesen Dünger dazu führt, dass vor allem Gräser wachsen, sind Magerwiesen meist farbenfroh. Auf ihnen wachsen nämlich viele Blumen, unter anderen auch solche, die mittlerweile sehr selten geworden sind.
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Bild 1 von 4. Die vierköpfige Jury bewertet die Wiese nach verschiedenen Kriterien. Ganz oben auf der Liste: Wie viele verschiedene Pflanzenarten wachsen auf der Wiese? Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 4. Die artenreichen Wiesen sind in der Schweiz fast ganz verschwunden, denn viele Blumen können auf den stark gedüngten Wiesen nicht wachsen. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 4. Die pinke Spitzorchidee kommt im Unterbaselbiet nur sehr selten vor. Umso grösser die Freude der Jury, sie auf dieser Wiese zu entdecken. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 4. Hecken und alte Bäume sind wichtig, damit auch Vögel sich wohl fühlen. Bildquelle: SRF.
Die grosse Bedeutung von artenreichen Wiesen für die Biodiversität und das Landschaftsbild sei unbestritten, heisst es auf der Webseite der Wiesenmeisterschaft: «Extensiv bewirtschaftete Magerwiesen können auf wenigen Quadratmetern mehr als 60 verschiedene Pflanzenarten aufweisen. Sie gehören damit zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt.»
Dennoch gibt es Jahr für Jahr weniger Magerwiesen. Das habe mit dem wirtschaftlichen Druck zu tun, dem Bauernfamilien ausgeliefert sind, sagt Marc Brodbeck vom Bauernverband und Mitglied der Jury. Eine Fettwiese bringe mehr Geld ein, man könne sie öfter mähen und die Gräser seien gutes Tierfutter.
«Mit der Meisterschaft wollen wir die Bauern wertschätzen und der Bevölkerung Schönheit und ökologische Bedeutung der Magerwiesen aufzeigen», sagt Urs Chrétien von Pro Natura, der ebenfalls Mitglied der Jury ist.