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Bahn-Unterbruch Schifffahrt auf dem Rhein hat Rekord-Wochen hinter sich

In Süddeutschland ist die Nord-Süd-Achse für den Bahnverkehr wieder offen. Gut sieben Wochen war die viel befahrene Strecke gesperrt, weil sich beim Tunnelbau in Rastatt die Schienen gesenkt hatten. Die Rheinschifffahrt war einer der wenigen Profiteure des Bahn-Desasters.

Tuncay Koparanoglu fertigt im Basler Hafen Container ab für das Logistik-Unternehmen Contargo: Die vergangenen Wochen seien anstrengend gewesen, sagt er: «So etwas wie die letzten sieben Wochen habe ich noch nie erlebt. Es war sehr stressig.» Er und seine Kollegen legten Extraschichten ein. Es wurde rund um die Uhr gearbeitet.

Contargo ist ein Unternehmen, das sowohl auf die Schiene als auch auf die Rheinschifffahrt setzt. Viele Container, die man normalerweise mit der Bahn durch Süddeutschland transportiere, habe man in den vergangenen Wochen per Schiff befördert, sagt Marc Hunziker von Contargo. Mehr als doppelt so viele Schiffe wie im Normalbetrieb habe man eingesetzt.

September schlägt alle Bestmarken

So wie Contargo haben auch andere Logistik-Unternehmen im Basler Hafen die vergangenen sieben Wochen erlebt. Alle hatten so viel zu tun wie noch nie, sagt Hans-Peter Hadorn, Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen: Im August habe der Hafen 12'500 Container umgeschlagen - 40 Prozent mehr als im Vormonat. «Und im September schlagen wir alle Rekorde.»

Der Hafendirektor freut sich, dass sich die Rheinschifffahrt als Nothelferin bewähren konnte. Als zuverlässige Auswegroute zum unterbrochenen Bahnverkehr. «Es ist eine Stärke der Schifffahrt, dass sie kurzfristig relativ grosse Kapazitäten zur Verfügung stellen kann.»

Werbung für das Hafenprojekt

Der Bahnunterbruch hat die Firmen in den Rheinhäfen jedoch auch an den Anschlag gebracht. Der Platz, um die Container zu lagern, war knapp. Für den Hafendirektor zeigt dies, dass in die Infrastruktur der Häfen investiert werden müsse. Konkret in das geplante, aber umstrittene Containerterminal Basel Nord. Es sei deshalb wohl kein Zufall, dass der Bund gerade letzte Woche bekannt gegeben habe, dass er den neuen Basler Hafen mitfinanziere.

Zurück zur Gegenwart: Seit heute ist die Bahnstrecke Basel-Karlsruhe zwar wieder in Betrieb. Bis sich der Güterverkehr normalisiert, dauert es jedoch mehrere Wochen. Ein Teil des Containerverkehrs könnte sich sogar dauerhaft auf den Rhein verlagern, glaubt Marc Hunziker von Contargo.

Pegelstand ist entscheidend

Trotzdem setzt sein Unternehmen aber auch in Zukunft nicht nur auf den Rhein als Transportweg, sondern auch auf die Schiene. Denn auch bei der Rheinschifffahrt gibt es einen Unsicherheitsfaktor. Je tiefer der Wasserpegel ist, desto weniger Güter können transportiert werden. In der Zeit des Bahnunterbruchs profitierte die Rheinschifffahrt von guten Pegelständen.

(Rendez-vous, 12:30 Uhr)

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