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Empfang des Dalai Lama Basler Regierung bekam den Zorn der Chinesen zu spüren

Der Empfang des Dalai Lama im Jahr 2015 hatte Folgen: Chinesen zeigen sich empört darüber. Regierungspräsident Guy Morin verzichtete daraufhin - nicht ganz freiwillig - auf eine offizielle Reise nach China.

Am vergangenen Wochenende griff die Berner Polizei beim Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping rigoros durch. Sie wollte verhindern, dass Tibet-Sympathisanten den Anlass stören könnten. Man wollte es vermeiden, die chinesischen Gäste zu verärgern. Wenn es um Tibet geht, versteht China nämlich keinen Spass.

Empfang mit Konsequenzen

Das zeigt eine Episode, die diese Woche bekannt geworden ist: Die Basler Regierung hat vor einiger Zeit das offizielle China verärgert. An zwei Anlässen. Zuerst am chinesischen Mondfest, das 2014 auf dem Münsterplatz stattfand. Die chinesische Botschafterin hielt dort eine Rede, wurde aber von tibetischen Demonstranten unterbrochen. Das goutierte sie gar nicht und teilte das den Basler Gastgebern auch mit.

Noch gravierender für die Chinesen war jedoch, dass einige Monate später die Basler Regierung das tibetische Oberhaupt Dalai Lama empfing. «Die Chinesen waren verstimmt», sagt Basels Regierungspräsident Guy Morin. Dabei versuchten die Basler noch, mit einem symbolischen Kniff die Chinesen zu beruhigen. Sie empfingen Dalai Lama nämlich nicht als Staatsgast im Rathaus, sondern besuchten ihn im Hotel Trois Rois.

Ein Besuch in China hätte die Verstimmung der Chinesen vermutlich noch verstärkt. Das wollte ich nicht.
Autor: Guy Morin Basler Regierungspräsident

Es half nichts. Die Chinesen waren verärgert. Völlig überraschend kam das für die Basler Regierung aber nicht. Das Eidgenössische Departement des Äusseren hatte sie darauf hingewiesen, dass China verärgert sein könnte. Und auch die chinesische Botschafterin in der Schweiz hatte entsprechende Signale ausgesandt. Das war der Basler Regierung egal: Einer Persönlichkeit wie dem Dalai Lama müsse man gastfreundlich begegnen.

Die Episode hatte Konsequenzen. Chinas Vertreter gaben Basels Regierungspräsidenten zu verstehen, er möge doch in nächster Zeit auf offizielle Reisen nach China verzichten. Morin blies darauf eine geplante Reise nach Shanghai ab. «Ein Besuch in China hätte die Verstimmung der Chinesen vermutlich noch verstärkt. Das wollte ich nicht.»

Immerhin: Mittlerweile ist ein Jahr vergangen, die Gemüter in China haben sich beruhigt und Basels Regierung darf nun wieder nach China reisen.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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