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Alkoholkontrolle Basler Velofahrer müssen immer öfter blasen

Kritiker reden von Schikane und fordern Verhältnismässigkeit. Das Ganze sei zudem kontraproduktiv.

Die Kontrolle der Fahrtüchtigkeit von Fahrzeuglenkenden richte sich im Vergleich zu früher verstärkt auch auf Velofahrende aus. Das bestätigt der Sprecher des Basler Sicherheitsdepartements Toprak Yerguz. Die verstärkten Kontrollen von Velofahrenden haben das Ziel, deren Bewusstsein zu schärfen. Viele wüssten nämlich nicht, dass für sie die gleichen Grenzwerte gelten wie für motorisierte Verkehrsteilnehmer.

Die intensivierten Kontrollen nimmt auch Roland Chrétien wahr, der Geschäftsführer von Pro Velo beider Basel. Regelmässig werde ihm von neuen Verkehrskontrollen berichtet. Grundsätzlich habe er gegen diese Kontrollen nichts einzuwenden, es müsse einfach das «Augenmass» bewahrt werden.

Hohe Strafen

Chrétien spielt damit auf die teilweise hohen Strafen an, die angetrunkenen Velofahrenden drohen. «Wenn man beispielsweise zwei Stangen getrunken hat und sich eigentlich noch fit fühlt, dann ist es krass, wenn man in Kontrolle gerät, vielleicht 0,6 Promille gemessen werden und man am Ende 300 oder 400 Franken abliefern muss», sagt Chrétien.

Gar kein Verständnis für diese gezielten Kontrollen von Radfahrern hat LDP-Grossrat René Häfliger. Für ihn grenzen sie an «Bevölkerungsschikane». Grossflächige Kontrollen seien unverhältnismässig, «da wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen», sagt Häfliger.

Falsche Anreize

Ihn stört, dass die intensivierten Kontrollen und strengeren Strafen falsche Anreize gesetzt würden. Viele Leute würden sich bewusst gegen das Auto und für das Velo entscheiden, wenn sie in den Ausgang gehen. Es sei daher kontraproduktiv, wenn man als Velofahrer ähnlich hart bestraft werde wie ein Autofahrer, obwohl man in erster Linie sich selber gefährde.

Nach Angaben der Kantonspolizei Basel-Stadt verursachten letztes Jahr Velofahrer mit mehr als 0,5%o Alkohol im Blut 20 Verkehrsunfälle, 2015 waren es 23. Zum Vergleich: Alkoholisierte Motorfahrzeuglenker waren letztes Jahr für 63 Unfälle verantwortlich (2015: 50). Die Polizei geht allerdings von einer grossen Dunkelziffer aus, da vor allem Selbstunfälle unter Alkoholeinfluss oft nicht gemeldet würden.

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