80'000 Franken Jahresgehalt – so viel ungefähr verdiente der ehemalige BVB-Verwaltungsratspräsident Paul Blumenthal für seine Arbeit bis im Jahr 2017 bei den Basler Verkehrsbetrieben. Als er aufgrund verschiedener Skandale den Hut nahm, kürzte die Basler Regierung den Lohn des Verwaltungsratspräsidiums um einen Drittel auf neu 60'000 Franken.
Nicole Ryf, Sprecherin des zuständigen Basler Verkehrsdepartements, sagt, die Regierung habe dies entschieden, bevor klar war, wer Blumenthals Nachfolge antreten werde: «Damals ging der Regierungsrat davon aus, dass die Arbeitslast sinken wird und setzte deshalb das Gehalt runter.» Als Yvonne Hunkeler das Amt antrat, verdient sie einen Drittel weniger als ihr männlicher Vorgänger, nämlich 60'000 Franken.
Erwartete Arbeitslast
Die Regierung ging also 2017 noch davon aus, dass die BVB nicht mehr weiter von Skandalen durchgeschüttelt werde und es damit auch für die neue Verwaltungsratspräsidentin weniger zu tun gebe. Sie irrte sich. Auch unter Yvonne Hunkeler und Direktor Erich Lagler kam die BVB nicht zur Ruhe. So kam es zum Beispiel 2018 zum Schienenskandal.
Später musste die BVB sogar fahrplanmässige Kurse ausfallen lassen, weil man viel zu wenig Personal hatte.
Und jetzt korrigiert die Regierung den Lohn der neuen Verwaltungsratspräsidentin und zwar rückwirkend auf ihren Amtsantritt. Sie verdient jetzt neu 80'000 Franken, also gleichviel wie ihr Vorgänger. Die Regierung anerkannte damit, dass Hunkeler nicht weniger zu tun hatte. Mediensprecherin Nicole Ryf begründet diese Lohnerhöhung genau damit. «Die erwartete Arbeitslast stellte sich als falsch heraus», so Ryf.
Die erwartete Arbeitslast stellte sich als falsch heraus.
Zudem habe man einen Quervergleich angestellt und dabei habe sich gezeigt, dass diese Entlöhnung durchaus angemessen sei. Dieser Lohn wird jetzt auch nicht mehr gekürzt, mindestens nicht bis 2021. Die Regierung scheint also davon auszugehen, dass die BVB nicht so schnell zur Ruhe kommt.