Zum Teil bildeten sich lange Schlangen vor den Museums-Eingängen, wie zum Beispiel beim Cartoon-Museum, wo Michael Schacht alias Philip Maloney aus Krimis vorlas.
Flöten basteln und Kunstwerke ertasten
In vielen Museen konnten die Besucherinnen und Besucher selber Hand anlegen und sich kreativ betätigen. Im Musikmuseum etwa konnten sie selber aus Elektro-Rohren eine Flöte basteln. Oder im Museum Tinguely gab es einen DJ-Workshop.
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Bild 1 von 8. Berühren ausdrücklich erlaubt: In der Kunsthalle konnten sich die Besucher durch die Ausstellung tasten. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 8. Die hölzernen Kunstwerke zeigen Begegnungen zwischen Menschen und Säugetieren. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 8. Im Papiermuseum bedruckten Carlos Poete und Nadja Breger Nudelteig mit Schriftsätzen. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 8. Die Nudeln wurden zum Beispiel mit Zitaten aus der Gutenberg-Bibel oder mit chinesischen Schriftzeichen bedruckt. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 8. Für den Aufdruck verwendeten die beiden Künstler Sepia-Tinte vom Tintenfisch. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 8. Im Musikmuseum konnten die Besucherinnen und Besucher selber eine Flöte basteln. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 8. Aus Elektrorohren bastelten sie zum Beispiel eine Panflöte. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 8. Mit Klebern und Stickern wurden die grauen Elektrorohre verziert, sodass die Flöten etwas farbiger daher kommen. Bildquelle: SRF.
In der Kunsthalle erhielten die Besucher eine schwarze Augenbinde, damit sie die Ausstellung «Mammalian Fantasies» ertasten konnten. Die Kunstwerke aus Holz wurden von einem französischen und einem englischen Künstler erschaffen. «Die beiden wollten explizit, dass ihre Kunstwerke auch angefasst werden», erklärt Ausstellungsleiterin Renate Wagner. Diesem Wunsch sei man an der Museumsnacht nachgekommen. «Es ist erstaunlich, wie sich das Kunsterleben ändert, wenn man die Kunstwerke nicht sieht, sondern nur ertastet», stellt Wagner fest.
Nudeln mit Tintenfisch-Tinte
Wie jedes Jahr bot ein Grossteil der Museen auch Verpflegung an. In der Papiermühle bestand die Verpflegung aus Nudeln, die mit Sepia-Tinte bedruckt waren. Auf den Nudeln konnte man Sätze aus der Gutenberg-Bibel oder chinesische Gedichte lesen. «Die Idee kam uns, weil die Themen Essen und Literatur eng verknüpft sind», sagt Nadja Breger, die Initiantin des Projekts. «In gewissen Kulturen glaubt man, dass man Wissen aufnimmt, wenn man Texte isst. Deswegen sagt man ja auch 'Lesehunger' oder 'Wissensdurst'».
Insgesamt gab es 200 Angebote in 36 Museen. Die Veranstalter schätzen, dass etwa 33'000 Menschen durch die Nacht zogen.