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Geothermie Bohrloch in Basel wird wieder geöffnet

Mit dem stufenweisen Öffnen des seit sechs Jahren verschlossenen Geothermie-Bohrlochs in Basel soll die Wahrscheinlichkeit eines spürbaren Erdbebens deutlich verringert werden. Bei der ersten Öffnung lief alles nach Plan.

Erstmals wurde vergangene Woche über ein fein regulierbares Ventil am Bohrkopf Druck abgelassen. Dieser Prozess dauerte rund sechs Stunden, wie das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt (GD) und die Industriellen Werke Basel (IWB) am Mittwoch mitteilten. Weil dabei keine besonderen seismischen Ereignisse registriert wurden, können die Arbeiten wie vorgesehen fortgesetzt werden.

Zehn Wochen dauernder Prozess

Das Bohrloch in Kleinhüningen wird nun über einen Zeitraum von zehn Wochen einmal pro Woche geöffnet und wieder verschlossen. Dabei soll der Druck nach Angaben der IWB jedes Mal kontrolliert um ein halbes bis ein ganzes Bar verringert werden.

Grund für die Öffnung ist eine Zunahme noch nicht spürbarer Mikrobeben in den letzten Monaten - dies durch den Anstieg des Drucks unter dem Deckel des geschlossenen Geothermie-Bohrlochs. Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hatte daher Ende März das Öffnen des Bohrlochs verfügt. Damit soll die Wahrscheinlichkeit eines spürbaren Bebens verringert werden.

Öffnung kostet 250'000 Franken

Für die Öffnung des Bohrlochs gehen die IWB von Kosten in der Höhe von 250'000 Franken aus. Um einen erneuten Druckaufbau zu verhindern, soll das Bohrloch nach den Arbeiten für mehrere Jahre offen bleiben.

Die Experten schliessen indes nicht aus, dass auch nach erfolgter Öffnung in den nächsten Jahren ein für die Bevölkerung spürbares Erdbeben auftreten kann. Nach heutiger Einschätzung bleibe ein Schadensbeben jedoch «unwahrscheinlich».

Geothermie-Projekt gescheitert

Das Bohrloch war im Rahmen eines Basler Geothermie-Versuches erstellt worden. Die Bohrung begann 2006 nach mehrjährigen Vorbereitungen. Das «Deep Heat Mining»-Projekt wollte Kaltwasser im Tiefengestein aufheizen und die Wärme oben nutzen, wozu vorab der Fels unten mittels Wasserdruck durchlässig gemacht werden sollte.

Dieses «Klüften» genannte Verfahren löste jedoch Erdstösse aus. Am 8. Dezember 2006 erschütterte ein deutlich spürbares Erdbeben der Stärke 3,4 die Region, welches das Ende des 100-Millionen-Projektes bedeutete. Fachleute waren von der Stärke der Stösse überrascht, und die Bevölkerung sah sich zu wenig auf diese Möglichkeit vorbereitet.

Ende 2009 beerdigte die Basler Regierung das Projekt definitiv. 2011 wurde das Bohrloch verschlossen. Seit 2012 überwacht der Schweizerische Erdbebendienst die Lokalität im Auftrag des Stadtkantons.

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