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Die Morandi-Brücke in Genua ist im August 2018 eingestürzt.
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 25.02.2019. Bild: Keystone
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Bundesamt stellt fest Mehrere Brücken im Baselbiet sind in schlechtem Zustand

Für die Verkehrsteilnehmer bestehe aktuelle keine Gefahr, gleichwohl müssten bauliche Massnahmen getroffen werden.

  • Sechs Monate nach dem Brückeneinsturz in Genua, bei dem 43 Menschen ums Leben gekommen sind, beschäftigt sich ganz Europa mit seiner Infrastruktur.
  • Dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS liegt nun eine Liste mit allen Schweizer Brücken in schlechtem Zustand vor.
  • Viele der betroffenen Bauwerke liegen auf der A1 zwischen Genf und Lausanne. Doch auch im Baselbiet hat es Brücken mit «erheblichen Schäden».

Betroffen sind im Baselbiet vier Brücken, die alle über die A2 führen - und zwar bei Muttenz, Itingen, Eptingen und bei der Verzweigung Hagnau. Sie alle wurden vom Bundesamt für Strassen (Astra) vor rund einem Jahr in die Kategorie 4 eingestuft, das heisst, sie sind in einem «schlechten» Zustand. Das bedeutet, die Bücken weisen grössere Schäden auf, die Tragfähigkeit ist aber nicht in Frage gestellt.

Die meisten der betroffenen Brücken wurden in den 1960er-Jahren gebaut. «Damals hat man nicht damit gerechnet, dass der Verkehr so stark zunehmen wird», meint Olivier Floc’hic, Sprecher des Astra. Die Lebensdauer habe man auf 60 bis 80 Jahre geschätzt, doch das Aufkommen von 40-Tonnen-LKWs und das Salzen im Winter hätten ihnen zugesetzt. Das Astra überprüft jede Brücke alle fünf Jahre und teilt sie in verschiedene Kategorien ein. Die Liste zeigt nun, dass 62 Brücken in die Kategorie 4 fallen, die meisten in der Westschweiz.

Von den Baselbieter Brücken seien in Itingen und Eptingen bereits Sanierungsmassnahmen umgesetzt worden, bei den anderen beiden laufen entsprechende Projekte. Zuständig für die Instandhaltung ist das Astra. Im Baselbieter Kantonsstrassennetz gebe es zudem eine weitere Brücke, die einem schlechten Zustand sei, das Ergolz-Viadukt der A22 in Lausen. Diese geht nächstes Jahr an den Bund über und werde dann baldmöglichst saniert, sagt der Baselbieter Kantonsingenieur Drangu Sehu.

Zustand wird trotz Millionen-Investitionen schlechter

In der Schweiz habe die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer oberste Priorität, versichert Olivier Floc'hic. Obschon gewisse Brücken «erhebliche Schäden» vorweisen, sei die Sicherheit nicht beeinträchtigt. Eine Brücke musste Ende Januar aus Sicherheitsgründen jedoch geschlossen werden – in der Waadtländer Gemeinde Bursins. Der Beton bröckelte und fiel auf die darunterliegende Autobahn.

«Es geht hier nicht um grosse Betonblöcke, sondern um kleine Stücke in Kiesgrösse», meint Floc'hic, «aber bei 120 Stundenkilometern können die viel Schaden anrichten». Der Zustand der Brücken in der Schweiz verschlechtert sich seit 10 Jahren kontinuierlich - trotz systematischer Kontrollen, und trotz Investitionen von rund 800 Millionen Franken, die der Bund jährlich leistet.

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