Das gesamtschweizerische Sonderpädagogik-Konkordat schreibt es vor: Verhaltensauffällige Kinder sollen in Regelklassen integriert werden. Was sich in der Theorie gut anhört, stellt die Praxis vor zahlreiche Probleme. Lehrpersonen fühlen sich oft überfordert und allein gelassen. Bei Basler Lehrerinnen und Lehrer ist die integrative Schule eines der wichtigsten Themen. Das bestätigt Christoph Eymann gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Problematisch sei nicht die Integration von behinderten Kindern oder Kindern mit Lernschwierigkeiten, sondern von schwierigen, sogenannt verhaltensauffälligen Kindern.
Eymann hält an Integrationsklassen fest
Der Basler Erziehungsdirektor ist nach wie vor ein Befürworter der integrativen Schule, weil «die Volksschule die einzige Klammer um die gesamte Bevölkerung ist». Zum ersten Mal äussert Eymann aber auch seine Zweifel an der geplanten Umsetzung, denn die Lehrpersonen und somit auch die Volksschule kämen an ihre Grenze.
Massnahmen noch unkonkret
Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt hat deshalb eine Studie in Auftrag gegeben mit dem Ziel, herauszufinden, was die Lehrpersonen am meisten belastet. Es ginge darum herauszufinden, ob sich die Probleme auf Einzelfälle beschränken oder viele Klassen betreffen. Und ob das bestehende Betreuungsangebot in den Integrationsklassen ausreiche. Auf Basis der neu gewonnenen Erkenntnis seien dann Anpassungen geplant. Er wolle aber keine neuen Instrumente schaffen, sondern mit den bestehenden Institutionen wie der Kriseninterventionsstelle KIS zusammenarbeiten. Im Moment sei auch die Wiedereinführung von Kleinklassen kein Thema, sagt Christoph Eymann.