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Kulturpolitik Viele Fragezeichen um geplanten Orchester-Proberaum in Basel

  • Die Basler Regierung kaufte im August 2016 eine ehemalige Kirche am Basler Picassoplatz für 5.9 Millionen Franken.
  • Die Kirche sollte bis Frühling 2017 zu einem Proberaum für Orchester umgebaut werden. Nun verzögert sich die Eröffnung bis frühestens Ende 2018. Der Umbau sei komplizierter als angenommen.
  • Unklar ist, wer den Proberaum betreibt. Das Sinfonieorchester Basel hat zwar 2016 eine Absichtserklärung unterschrieben, sagt aber: Mittlerweile hätten sich die Voraussetzungen geändert
  • Das Sinfonieorchester ist sich nicht sicher, dass sich der Proberaum kostendeckend betreiben lässt.

Die Basler Orchester haben zu wenig Proberäume. Das ist seit längerer Zeit bekannt. Aus diesem Grund hat die Basler Regierung eine ehemalige Kirche am Picassoplatz gekauft. Die Kirche lasse sich zu einem Proberaum umbauen, hiess es in einer Medienmitteilung im August 2016. Dies habe eine Machbarkeitsstudie gezeigt. Und mit dem Sinfonieorchester Basel sei schon ein Betreiber für den Proberaum gefunden.

Offene Fragen zu Erdbebensicherheit und Raumakustik

Nun zeigt sich aber: So unkompliziert, wie damals dargestellt, präsentiert sich die Situation nicht. Der Umbau des Gebäudes verzögert sich um knapp zwei Jahre. Statt, wie ursprünglich geplant, im Frühling 2017 steht der Raum nun frühestens Ende 2018 zur Verfügung. «In der Erarbeitung des Bauprojekts hat sich gezeigt, dass die Aufgabenstellung komplexer ist, als angenommen», sagt Barbara Neidhart von Immobilien Basel-Stadt. Dabei gehe es um Fragen der Erdbebensicherheit, der Raumakustik und des Denkmalschutzes.

Die Aufgabenstellung ist komplexer als angenommen.
Autor: Barbara Neidhart Immobilien Basel-Stadt

Dass es bei einem Bauprojekt Verzögerungen gibt, sei nicht aussergewöhnlich, heisst es beim Kanton. Aber es gibt noch ein anderes Problem: Es ist noch unklar, wer den Proberaum betreibt. In der Medienmitteilung vor einem Jahr hiess es, das Sinfonieorchester übernehme den Betrieb. «Es hat eine Absichtserklärung unterschrieben», betont auch heute noch die interimistische Leiterin der Abteilung Kultur des Kantons, Sonja Kuhn.

Zu hohe Kosten für Unterhalt des Raums?

Der Geschäftsführer des Sinfonieorchesters, Franziskus Theurillat, sagt aber: Die Voraussetzungen hätten sich seit der Unterzeichnung der Absichtserklärung verändert. Aus diesem Grund sei man sich noch nicht einig mit dem Kanton. Ein Knackpunkt ist: Das Sinfonieorchester ist sich nicht sicher, dass der Proberaum kostendeckend betrieben werden kann.

Um den Betrieb finanzieren zu können, bräuchte es noch andere Mieter, die den Proberaum nutzen würden. Andere Basler Orchester, die auch lange nach Proberäumen gesucht haben, haben mittlerweile jedoch eine andere Lösung gefunden: Das Kammerorchester und die Basel Sinfonietta nutzen in Zukunft die Don-Bosco-Kirche, die in einem privat finanzierten Projekt zu einem Probesaal umgebaut wird.

Droht ein leerstehender Proberaum?

Was heisst das nun für das Projekt mit dem Proberaum am Picassoplatz? Sonja Kuhn vom Präsidialdepartement gibt sich noch immer optimistisch, dass das Sinfonieorchester den Betrieb übernimmt. Die Frage stellt sich aber: Was passiert, wenn sich das Sinfonieorchester zurückzieht? Dann hätte der Kanton ein Gebäude für einen Orchester-Proberaum gekauft, den niemand betreiben will.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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