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Integration Längst nicht alle Zuzüger besuchen die Gratis-Deutschkurse

Seit genau zwei Jahren gibt es diese Deutschkurse - die Bilanz fällt durchzogen aus.

Ausländerinnen und Ausländer, die in den Kanton Basel-Stadt ziehen, erhalten einen Gutschein für kostenlose Deutschstunden. Damit soll die Integration gefördert werden. Dieses Modell ist einzigartig in der Schweiz.

Sprache als Schlüssel zur Integration

Morgens um elf in der Sprachschule Orsini in Basel: Die Lehrerin stellt Fragen, die Schülerinnen antworten im Chor. Es ist ein Kurs für Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger. Die fünf Sprachschülerinnen stammen aus Südkorea, China, Indien, Rumänien und den USA.

Die Amerikanerin April Huang ist erst seit einigen Wochen in Basel. Sie sei froh um den Gratis-Deutschkurs, weil sie sich möglichst rasch in der Schweiz integrieren möchte. «Zudem möchte ich meinen Kindern, die hier zur Schule gehen, bei den Hausaufgaben helfen können.»

Vor allem Gebildete besuchen den Kurs

April Huang ist in die Schweiz gekommen, weil sie hier für eine Firma in der Pharma-Industrie arbeitet. Es sind vor allem gut ausgebildete Leute wie sie, die die Gutscheine für Gratis-Deutschkurse einlösen. Dies sagt Teresa Tschui vom Basler Erziehungsdepartement: «80 Prozent der Kursteilnehmer haben mindestens elf Schuljahre hinter sich.»

Umgekehrt heisst das, Ausländerinnen und Ausländer mit einem kleineren Schulsack erreicht man bislang noch zu wenig. Bislang nutzt nicht einmal jeder zweite Zuzüger das Angebot des Gratis-Kurses: Im ersten Halbjahr 2017 waren es knapp 900 Leute.

Basler Behörden wollen Teilnehmerzahl steigern

Die Basler Behörden sind mit dieser Quote noch nicht ganz zufrieden. Sie bemühen sich, das Angebot des Gratis-Kurses bekannter zu machen. Zum Beispiel, in dem sie die Zuzüger an den Willkommens-Apéros der Stadt darauf ansprechen.

Noch einen Schritt weiter gehen wollen einzelne Politiker in Basel. Zum Beispiel SVP-Kantonsparlamentarier Joel Thüring. Er möchte die Zuzüger zum Deutschkurs verpflichten. Das zuständige Departement hat jedoch Zweifel, ob Zwang die Motivation wirklich fördert. Kommt hinzu, dass obligatorische Deutschkurse für alle Ausländer auch zu höheren Kosten für den Kanton führen würden.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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