Dominic Sprunger ist Landwirt auf dem Bauernhof beim Schloss Wildenstein im Fünflibertal. Seine Familie bewirtschaftet den Hof schon in dritter Generation. «Wir können uns nicht erinnern, dass die Wildschweine schon einmal derart grosse Schäden auf unseren Wiesen angerichtet haben wie in diesem Winter», sagt er. Tatsächlich haben die Tiere die Wiesen an zahlreichen Stellen umgepflügt.
Mäuse und Wurzeln
Der Grund für die Wildschwein-Schäden: Die Tiere suchen Nahrung. In den Wäldern finden sie diese derzeit kaum, dafür haben die Trockenheit der letzten Monate und der Spätfrost gesorgt. Daher suchen die Wildschweine auf den Feldern der Landwirte nach Engerlingen, Mäusen und Wurzeln.
Etwas gegen die Wildschwein zu tun, sei für ihn selber unmöglich, sagt Dominic Sprunger. Versucht habe man vieles, um die Tiere abzuschrecken: Baustellen-Blinklichter habe man installiert oder laute Musik abgespielt. Nichts aber hat funktioniert. Helfen könnten einzig Jäger, die Tiere abschiessen.
Kritiker sagen: Jagd ist Teil des Problems
Kritiker sagen jedoch, dass gerade solche Abschüsse ein Teil des Problems seien. Wildschweine lebten in Rotten, in denen das Muttertier die Fortpflanzung kontrolliere und beschränke. Sie würden die Fortpflanzung dem Nahrungsangebot anpassen. Werde durch die Jagd dieses Sozialsystem zerstört, dann würden sich alle fortpflanzungsfähigen Tiere vermehren und auf der Suche nach Futter das Revier verlassen.