Beim Abriss eines Gebäudes um Platz zu schaffen für einen Nebau des Amtes für Umwelt und Energie stiessen Archäologen auf die Reste einer historischen Mauer. Die Mauerreste stammen aus dem Hoch- und Spätmittelalter, also aus der Zeit zwischen 1000 und 1300. Die Verwendung sogenannter Bossenquader weisen auf ein repräsentatives Gebäude. So sagt Kantonsarchäologe Guido Lassau: «Dieses Mauerwerk ist zu finden an wichtigen Gebäuden wie Burgen, Wehrbauten oder Adelstürmen, also nur bei wichtigen Gebäuden.»
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Bild 1 von 4. Gut erhaltene Mauern von Gebäuden des Spätmittelalters. Darunter hochmittelalterliche Reste von Holzgebäuden des 9. bis 12. Jahrhundert. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 4. Die Ausgrabungsfläche liegt über drei Meter tief unter dem heutigen Strassenniveau der Spiegelgasse. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 4. Mauerstück eines repräsentativen Gebäudes in so genannter Bossenquadertechnik aus Sandstein. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 4. Verziertes Knochenplättchen, welches zum sogenannten Brettchenweben diente, 9. bis 12. Jahrhundert. Mit dieser Webtechnik konnten Bänder und Borten hergestellt werden. Bildquelle: zvg.
Weil dieses Gebäude sehr nahe beim Fluss Birsig an der Schifflände lag, der dort unterirdisch durchfliesst, könnte es eine Gerberei oder auch ein Handelsgeschäft für Lederwaren gewesen sein. Wer auch immer dort gelebt und gearbeitet hat, er oder sie dürfte es zu grossem Ansehen gebracht haben. Darauf weist das Mauerstück. So sagt Guido Lassau zur Bedeutung des Areals rund um den Spiegelhof: «Das ist die eigentliche Keimzelle der bedeutenden Familien von Basel, daher auch die grosse Bedeutung dieses Fundes.»
Nun wird das rund 150 Quadratmeter grosse Areal bis Ende Juni weiter untersucht. Ob die historischen Mauern erhalten bleiben und in den Neubau des Amts für Umwelt und Energie integriert werden, ist noch offen. Entsprechende Verhandlungen mit dem zuständigen Architekten und dem AUE seien zur Zeit im Gang.