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In den kommenden Jahren sollen nur die Buslinien verbessert werdeen
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 11.06.2020.
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OeV-Planung Mehr Buslinien und ein verdichteter Fahrplan für die BVB

Vor allem mit mehr Bussen und neuen Routen will der Kanton verlorene Kunden zurückholen. ÖV-Politiker und Experten sind skeptisch.

Basel hat ein Problem. Jahr für Jahr fahren weniger Menschen mit dem öffentlichen Verkehr, obwohl die Stadt wächst und auch die Zahl der Arbeitsplätze zunehmen. In einer Marktanalyse hat der Kanton zusammen mit den Basler Verkehrsbetrieben herausgefunden, dass es einen Hauptgrund gibt, nicht mehr Tram zu fahren: Der öffentliche Verkehr ist jenen, die abgesprungen sind, vor allem zu langsam. In Basel ist die Reisegschwindigkeit im Vergleich zu anderen Städten tatsächlich langsamer. «Wir müssen die Reisegeschwindigkeiten wieder erhöhen und auch die Kapazitäten in den Spitzenzeiten. Die Leute wollen heute nicht mehr eingepfercht werden», sagte der Leiter Mobilitätsplanung, Benno Jurt, an einer Medienkonferenz heute.

Um diesen Abwärtstrend zu brechen, hat das Verkehrsdepartement heute seine Pläne vorgelegt, wie sich der öffentliche Verkehr bis 2025 entwickeln soll. Der Schwerpunkt wird dabei auf verlängerte Buslinien gelegt und einen verdichteten Fahrplan auf gewissen Buslinien. Ausserdem sollen Testbetriebe auf den Hauptlinien von Tram und Bus zeigen, ob es ein Bedürfnis für eine Taktverdichtung am Abend gibt. In Basel kennt man abends den 15-Minuten-Takt, der im Vergleich zu anderen Städten unterdurchschnittlich ist.

Der Tram- und S-Bahnverkehr soll erst nach 2025 Anpassungen erfahren. Ausserdem soll es Testbetriebe am Abend und in der Nacht geben, um herauszufinden, ob um diese Uhrzeit ein dichterer Takt als die heutigen 15-Minuten

Parteien und interessierte Kreise sind nun eingeladen, innerhalb der Vernehmlassungszeit ihre Kommentare und Forderungen einzureichen.

Im Detail alle angepeilten Anpassungen:

  • Bus 30 (Bahnhof SBB - Badischer Bahnhof): morgens zusätzliche Fahrten zwischen Bahnhof SBB und UKBB, da chronisch überbelegt.
  • Bus 64 ( Allschwil - Bachgraben): während der Hauptverkehrszeiten im 15-Minuten-Takt weiter bis Bahnhof St. Johann. Damit wird die ÖV-Erschliessung des Gewerbegebiets Bachgraben verbessert. Längerfristig ist der Anschluss des Gebiets ans Tramnetz vorgesehen.
  • Bessere Erschliessung Dreispitz wegen der Entstehung neuer Arbeitsplätze und Wohnungen: Verlängerung Bus 37 ab Aeschenplatz via Reinacherstrasse bis südliches Dreispitz-Areal.
  • Bus 46: während der Hauptverkehrszeiten ab Badischer Bahnhof via St. Jakob weiter bis Muttenz Bahnhof. So entsteht eine neue Direktverbindung zwischen Kleinhüningen, Badischem Bahnhof und Tinguely Museum (Roche) einerseits und dem Entwicklungsareal Polyfeld, dem Campus Muttenz der Fachhochschule Nordwestschweiz und dem Bahnhof Muttenz anderseits.
  • in Riehen soll es neue Buslinien geben, bestehende Linien eine Taktverdichtung und Linienanpassungen erfahren.

In einer ersten Stellungnahme äussern sich verschiedene ÖV-Politiker und Experten und verteilen auf Anfrage Schulnoten. Von SP-Grossrat Jörg Vitelli gibt es die Note 5. Er vermisst pragmatische Ideen bei Tram und Bahn wie etwa einen Pendlerzug von Pratteln, Muttenz direkt zum Badischen Bahnhof, um den Bahnhof SBB und die Innenstadt zu entlasten.

Stephan Appenzeller, Präsident der Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Nordwestschweiz, verteilt den Busvorschlägen eine 5, den Plänen fürs Tram eine 4, also ingesamt Note 4,5. Gerade beim Tram könnte man mit einer konsequent grünen Welle bei Ampeln oder auch indem kosequent Parkplätze in Schienennähe aufgelöst würden mit wenig Aufwand schon viel erreichen.

Beat Leuthardt, Grossrat vom Grünen Bündnis, lässt an den Plänen kein gutes Haar. So hole man doch keine Fahrgäste zurück: «Keine Ausbauten, keine Verbesserungen der Haltestellen, keine Beschleunigung der Trams. Nur viele Absichtserklärungen. Das Programm ist wirklich enttäuschend.» Von ihm gibt es «mit viel Wohlwollen» die ungenügende Schulnote 3.

Die Vorschläge gehen jetzt in die Vernehmlassung und werden später vom Parlament, dem Grossen Rat, behandelt.

Den Link auf die Vernehmlassung finden Sie hier.

Regionaljournal Basel, 17:30;

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