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Kaspar Sutter, Regierungsratskandidat der Basler SP im Interview
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 29.04.2020. Bild: Matthias Willi
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Regierungsratswahlen 2020 «Ich würde auch im Regierungsrat dezidierte Positionen vertreten»

Die Basler SP hat am Montagabend ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Regierungsratswahl im Herbst 2020 gekürt. Die SP nominierte neben der Bisherigen Tanja Soland die beiden Parlamentarier Beat Jans und Kaspar Sutter. Das «Regionaljournal Basel» von Radio SRF lässt die beiden Kandidaten zu Wort kommen – am Dienstag Beat Jans, am Mittwoch Kaspar Sutter.

Kaspar Sutter

Kaspar Sutter

Regierungsratskandidat SP BS

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Kaspar Suter (44) ist seit 2017 Mitglied des Grossen Rats. Davor war der SP-Politiker rund acht Jahre Generalsekretär des Finanzdepartements Basel-Stadt. Sutter hat Wirtschafts- und Staatswissenschaften studiert, u.a. in Basel, St. Gallen und Paris.

SRF Regionaljournal: Warum sind Sie der richtige Mann für die Basler Regierung?

Kaspar Sutter: Ich möchte die rot-grüne Politik der Regierung weiterführen. Zudem bringe ich viel Erfahrung aus meiner Arbeit bei der kantonalen Verwaltung mit, als ehemaliger Generalsekretär von Finanzdirektorin Eva Herzog. Ich engagiere mich seit 25 Jahren für soziale Anliegen und den Umweltschutz. Diese Stimme braucht es in der Basler Regierung.

Man sagt, sie seien vor Ihrer Nomination aussergewöhnlich nervös gewesen. Stimmt das?

Ich war sicherlich angespannt, das stimmt. Diese Kandidatur war mir sehr wichtig. Und ich freue mich enorm über das Vertrauen, das mir die Partei schenkt. Ich kann mir keinen schöneren Job auf der Welt vorstellen, als Teil dieser Regierung zu sein.

In der Öffentlichkeit sind sie vor allem mit Ihrem Engagement gegen die Spitalfusion aufgefallen. Dabei haben Sie eine dezidiert linke Position vertreten. Kann man daraus schliessen, dass mit Ihnen die Basler Regierung nach links rückt?

Ich habe mich aus zwei Überlegungen gegen diese Spitalfusionen stark gemacht. Erstens, aus klassischen linken Argumenten. Aus der gemeinsamen Spitalgruppe wäre eine privatrechtliche Organisation geworden. Ich bin überzeugt, die Anstellungsbedingungen des Personals hätten sich damit verschlechtert.

In einer zweiten Überlegung war ich aber auch als Ökonom gegen diese Zusammenlegung. Sie hätte Überkapazitäten zementiert. Das wäre nicht sinnvoll gewesen. Zurück zu Ihrer Frage: Auch als Regierungsrat wäre ich für die Interessen des Kantons Basel-Stadt eingestanden und hätte dafür gekämpft.

Also würde die Basler Regierung mit Ihnen nach links rucken?

Wir hatten in den letzten Jahren immer eine linke Regierung, die einen guten Job gemacht hat. Und trotzdem gab es immer wieder klare Botschaften der Basler Stimmbevölkerung. Ich denke da zum Beispiel an die Mieterschutz-Initiativen, die gescheiterte Spitalfusion oder auch an verschiedene Entscheide in der Verkehrspolitik. In all diesen Bereichen hat die Bevölkerung zum Ausdruck gebracht, dass es sich eine noch dezidiertere Politik wünscht. Das verstehe ich auch als Auftrag der Wählerinnen und Wähler.

Sie gelten als hartnäckiger, kämpferischer Politiker. Sind Sie kompromissfähig, wenn Sie in einem kollegialen Gremium wie der Basler Regierung arbeiten würden?

Klar, an erster Stelle steht immer der Einsatz für die eigenen Überzeugungen und Standpunkte. Aber nur gemeinsame Lösungen bringen den Kanton voran. In meiner Tätigkeit als Generalsekretär beim Finanzdepartement konnte ich oft beobachten, wie die Politik funktioniert. Daher weiss ich, was mich in diesem Gremium erwartet. Und natürlich brauchen wir am Ende des Tages Kompromissvorschläge, die im Parlament und in der Bevölkerung Zustimmung finden.

Mit dem Rücktritt von Regierungsrat Hans-Peter Wessels wird das Bau- und Verkehrsdepartement frei. Würde Sie diese Aufgabe reizen?

In diesem Bereich stellen sich sehr interessante Fragen. Es geht um eine Auseinandersetzung mit knappem Raum. Wie wollen wir damit umgehen? Das würde mich sehr reizen. Gleichzeitig geht es auch um Verkehrspolitik. Hier würde ich gerne den Auftrag einer klimafreundlichen Mobilitätspolitik umsetzen.

Hans-Peter Wessels musste als Bau- und Verkehrsdirektor viel Kritik einstecken. Haben Sie eine genügend dicke Haut für diese schwierige Aufgabe?

Natürlich gibt es in diesem Departement viele Konflikte. Ein Quadratmeter Boden kann man nur auf eine Art und Weise nutzen. Aber ich bin überzeugt, wenn die Kritik auf einer sachlichen Ebene stattfindet, kann ich gut damit umgehen. Ich bin auch überzeugt, dass Kritik nötig ist, um gute Lösungen zu finden.

Sie arbeiten aktuell 80 Prozent, auch um genügend Zeit für Ihre Familie zu haben. Das Amt des Regierungsrates ist aber ein Vollzeitjob. Können Sie das?

Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein sehr wichtiges Thema für mich. Dafür habe ich mich auch als Parlamentarier immer eingesetzt, wie zum Beispiel beim Ausbau der flächendeckenden Familienstrukturen während den Schulferien. Dieses Anliegen würde ich auch in die Regierung einbringen. Natürlich habe ich weniger Zeit für meine Kinder, wenn ich in die Regierung gewählt werde. Das wird eine Herausforderung. Aber mein Anspruch ist, dass es möglich ist, Regierungsrat und Familienmensch zu sein.

Das Gespräch führte Patrick Künzle.

Regionaljournal Basel 17:30 Uhr;

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