Wenn es nach dem Willen von Finanzdirektor Maurice Tornay geht, wird in der laufenden Rechnung nächstes Jahr kräftig gespart - und das in vielen Bereichen. Namentlich für die Walliser Kantonsstrassen, für die Landwirtschaft, die Waldpflege und die Sicherheit von Wildbächen steht viel weniger zur Verfügung als noch 2015. Die Sozialhilfe erhält zwar mehr Geld - aber deutlich weniger, als die Sozialdirektorin gefordert hatte. Gleiches gilt für den Bildungsbereich.
Der Voranschlag sieht vor, dass nach Abschreibung der Fehlbeträge noch 529'000 Franken Finanzierungsüberschuss übrig bleiben. Dies bei Gesamtaufwand in der laufenden Rechnung von 3,2 Milliarden Franken.
Regierung setzt Prioriäten
Unter anderem dank diesen grossen Einsparungen bei den Ausgaben will der Kanton Wallis nächstes Jahr zusätzliche Mittel zur Verfügung haben für grosse Ausgaben. So gibt es zusätzliche Mittel für den Bereich Gesundheit und Soziale Wohlfahrt, für Spitalinvestitionen ist eine Bürgschaft von 400 Millionen Franken vorgesehen. Grosse Investitionen tätigt der Kanton im Zusammenhang mit dem Bau von Schulgebäuden der ETH in Sitten, mit Lehrstühlen und industrielle Pilotanlagen für Forscher. Millionenbeträge gibt es zudem für den Hochwasserschutz der Rhone, für den Tourismus und für die Umsetzung einer neuen Informatikstrategie in der Kantonsverwaltung.
Es bleiben jedoch viele Unsicherheiten: Niemand weiss, wie sich der Euro-Franken-Kurs entwickelt, wie viel Geld die Nationalbank ausschütten wird und ob das Referendum zum Budget 2015 nicht doch angenommen wird. Bei den Budgetberatungen im Spätherbst im Kantonsparlament werden zudem sicher noch zahlreiche Änderungen angebracht.